Berlin Atonal vom 19. bis 23. August 2015 im Kraftwerk

Berlin Atonal war von 1982 bis 1989 ein (Sub-)Kulturfestival der Berliner Kunst- und Postpunk-Szene. Die erste Ausgabe versammelte, damals noch im S036, die Szene der Berliner Dilettanten, später kamen internationale Projekte wie Psychic TV und Laibach dazu.

Nach 23-jähriger Pause kehrte das legendäre Festival 2013 zurück – ins stillgelegte Heizkraftwerk Mitte – den industriellen Komplex, wie er als Setting nicht passender sein könnte, für knapp eine Woche Musik, wie sie außergewöhnlicher nicht sein könnte. Und natürlich mit einem LineUp, das beeindruckender kaum sein könnte. Das wiederbelebte Atonal führte auch 2014 den Spirit des Originals fort und brachte eine Auswahl der spannendsten und interessantesten gegenwärtigen Musiker, audio-visuellen Live-Acts, Kunst-Installationen, Gesprächsrunden und Workshops zusammen. Das fanden nicht nur wir super – deswegen geht’s auch in diesem Jahr weiter mit der mittlerweile dritten Neuauflage des Kultfestivals.

LineUp

Eines der außergewöhnlichsten Musik-Events des Jahres wird wohl die einzige in Europa stattfindende Live-Performance von Outside The Dream Syndicate. Denn das Kollektiv betritt beim Atonal nach 20 Jahren Pause zum ersten Mal wieder gemeinsam die Bühne. Wenn die Film- und Avantgarde-Ikone Tony Conrad auf Jean-Hervé Péron und Zappi W. Diermaier, den Kernmitgliedern der deutschen Krautrock-Band Faust, stößt, ist eine irre Fusion aus Krautrock und Drone vorprogrammiert.

Wenn Postrock auf E-Musik prallt – schräge Töne verspricht auch die Kollaboration von Mogwais Barry Burns und Raster Notons Kangding Ray, die sich SUMS nennt. Samuel Kerridge und Lakker probieren sich an audio-visuellen Live-Sets. Ein weiteres Highlight ist Shackletons Premiere Powerplant. Gemeinsam mit anderen Musikern, die von riesigen Gongs bis zu zarten Xylophonen so ziemlich alles bespielen, was sie unter die Finger kriegen, schickt uns der Berliner Hexenmeister der psychedelischen Bassmusik zwischen minimalistischer Strenge und freier Improvisation in rituelle Trance.

Extra für das gewaltige Heizkraftwerk haben Ex-NIN-Mitglied Alessandro Cortini und der australische Komponist und Produzent Lawrence English ein neues Projekt entworfen, das beim Atonal Weltpremiere feiert. Ambiente Klangflächen kommen auch vom Synthesizer-Genie Max Loderbauer und dem polnischen Experimentalisten Jacek Sienkiewicz.

Neu in diesem Jahr ist ein zweiter Floor im gigantischen Kraftwerk-Komplex. Neben Showcases von Northern Electronics und Diagonal Records gibt sich Roly Porter für Subtext die Ehre.

Natürlich steht an den fünf Tagen noch viel mehr an. Das genaue und ausführliche LineUp der einzelnen Tage gibt es auf berlin-atonal.com oder links zum Großklicken.