Weil es immer mal wieder Fragen gibt, warum bei uns im Radio Werbung der einen oder anderen Firma/Institution läuft, möchten wir mal das dahinterstehende Prinzip erklären.
Vorab
Wir sind ein unabhängiger privater Radiosender ohne Abo-Erlöse oder Gebührenzuwendung. Weder gehören wir zu einem großen Medienkonzern, noch sind wir durch politische Gremien bestimmt, wie dies bei öffentlich-rechtlichen Sendern der Fall ist. Ein unabhängiger privater Radiosender zu sein, heißt: uns stehen keine Rundfunkgebühren zur Verfügung. Wir müssen unser Geld zu 100% selbst erwirtschaften, so wie das neben privaten Rundfunkanbietern (Radio/TV) auch Tageszeitungen, Zeitschriften und Blogs tun. Dies geschieht bei uns maßgeblich durch die Schaltung von Werbung im Werbeblock, durch (für die Hörer*innen Mehrwert schaffende) Aktionen in Kooperation mit Sponsoren, auf unserer Website oder über gekennzeichnete Social Media Posts.
Wir würden uns sehr freuen, wenn unsere Hörerschaft Verständnis für diese wirtschaftliche Realität hat. Denn dadurch wird unsere redaktionelle Arbeit und auch der Lebenunterhalt für unser Team, die Grundkosten des Senders, die GEMA-Zahlungen an Künstler*innen ermöglicht.
Werbung
Die Schaltung von Radiowerbung erfolgt innerhalb eines so genannten Werbe-Blocks. Dieser ist bei uns im Radioprogramm deutlich daran zu erkennen, dass er mit dem Wort “Werbung” beginnt. Die Werbeblöcke werden über verschiedene Agenturen bzw. Radio-Vermarkter befüllt. Wir bestimmen also nicht selbst, wer in unserem Werbeblock Werbung schaltet, sondern geben das (wie so ziemlich alle anderen Radiosender auch) an externe Vermarkter ab, an die sich die Werbekunden ebenfalls wenden. Jene buchen nämlich nicht nur Werbung bei einem Sender, sondern schalten gleich ganze Kampagnen für bestimmte Zielgruppen, über mehrere Radiosender hinweg. Und die Radio-Vermarkter stecken uns in bestimmte Pakete, die sie ihren Kunden anbieten. Wir geben die Beschaltung unserer Werbeblöcke in andere Hände, sozusagen.
Inhalte
Deshalb läuft eben im Radio bei uns auch mal Werbung, die wir so wahrscheinlich nicht unbedingt anfragen würden, die nicht unbedingt “fluxig” ist. Wenn wir nur Werbung schalten würden, die zu unserem Image passt, würde da erstens nicht viel laufen – und zweitens würde uns das soviel Manpower kosten, dass es sich nicht mehr lohnen würde. Werben darf in den Werbeblöcken deshalb grundsätzlich jeder, der die freiheitlich-demokratische Grundordnung achtet, nicht gegen die Menschenwürde verstößt oder einzelne Gruppen ob ihres Glaubens, Aussehens oder ihrer Herkunft diskriminiert. Eine Wertung des Beworbenen durch uns findet dabei nicht statt. (Wo sollte man da auch anfangen, und wo hört es auf?)
Redaktionell
Wenn Firmen, Produkte oder Veranstaltungen im redaktionellen Teil des Radioprogramms – also außerhalb eines Werbeblocks – auftauchen gibt es zwei Fälle:
1. Wir besprechen Entwicklungen (technoligisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich) und haben eine Meinung dazu. Das kann eine gute oder schlechte sein. Oder wir sind der Ansicht, dass es sich um eine berichtenswerte Neuigkeit im Sinne unserer Hörer*innen handelt. Diese Fälle sind keine Werbung im eigentlichen Sinne, weil sie die Meinung der Redaktion widerspiegeln und nicht durch eine Geldzahlung eines Kunden veranlasst sind.
2. Eine Ausnahme stellen Sponsorings da, wobei eine Firma/ein Partner ein Event oder ähnliches finanziell unterstützt und dafür als erkennbar als Sponsor (z.B.: „…wird freundlich unterstützt von…“) genannt wird. Oder Aktionen in Kooperation mit Sponsoren, die in der Regel so konzipiert sind, dass sie einen Mehrwert für die Hörerschaft bietet. Dies ist mittlerweile auch gängige Praxis in der Instagram- und Podcast-Welt (z.B. durch Einbindung von Rabattcodes der Partner.
Trennung
Die eigentliche (bezahlte) Radiowerbung und die Radioredaktion sind strikt voneinander getrennt. Unsere Redaktion berichtet unabhängig davon, ob es eine entsprechende Werbebuchung gibt. So hat beispielsweise die Tatsache, dass die Bundeswehr bei uns Werbespots gebucht hat, nicht dazu geführt, dass wir nicht gleichzeitig kritisch über deren Aktion “Bootcamp” mit der BRAVO berichtet haben.
Wir hoffen, dass dies ein bisschen zum Verständnis beiträgt und die eine oder andere Nachfrage klärt.
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