Das Sim-Ich von Nina Maul beim Simsspielen
Das Sim-Ich von Nina Maul beim Simsspielen

19 Jahre Die Sims

▷ Letzte Änderung: 2019-02-04
By Nina [FluxFM] |

Häuser bauen, Karriere machen oder Sadismus voll ausleben. Nina Maul aus der FluxFM-Redaktion hat selbst unzählige Stunden in der virtuellen Welt verbracht und die Liebe zum Spiel ist heute noch größer als zuvor. Erst nächstes Jahr am 4. Februar 2020 wird der erste Teil des Spieleklassikers Die Sims 20 Jahre alt – aber Nina konnte einfach nicht mehr warten.



Simlish. In dieser fiktiven Sprache quasseln die Charaktere bei den Sims miteinander. Wie viele Architekturkarrieren hatten seitdem wohl ihren Ursprung in diesem Spiel? Wie viele Ex-Freunde wurden beim virtuellen Rachefeldzug im Pool ertränkt? Verlässliche Zahlen gibt es dafür leider nicht – aber der Status als meistverkauftes Spiel mit fast 200 Millionen Kopien weltweit zeigt zumindest eines: Menschen lieben es, Gott zu spielen.

Der Spieleentwickler Will Wright bemerkte Ende der 90er den rasant wachsenden Erfolg von 3D-Home-Design-Software. Menschen wollten ihr perfektes Zuhause kreieren, das sie so nie erreichen würden. Doch das allein macht ja noch kein Spiel. Es brauchte ein Bewertungssystem. Und vor allem: virtuelle Menschlein, die die Fantasiewelt bevölkern.

 

Bei Sims gibt es kein festes Ziel – die Fantasie allein setzt die Grenzen. Egal ob man lieber ein Prachtanwesen entwirft, oder die Familie über Generationen weiterführt – verlieren kann man nicht. Als Teenager wurde mir das zum Verhängnis: Morgen Klassenarbeit, aber nur… noch… eine… Beförderung! Andere Gamer*innen stellten eigene Möbel oder Frisuren zum Download bereit und verwandelten meinen PC in ein gemütliches Nest für Viren und Trojaner. Friede-Freude-Eierkuchen bei der virtuellen Familie – während das eigene Familienidyll auf die Probe gestellt wurde, wie bei meiner Freundin Laura:

„Meine Geschwister haben’s gespielt, wir haben es alle gespielt und uns um die Eieruhr gestritten, die die PC-Zeit gemessen hat.“

Bemerkenswert von Anfang an: Anders als bei vielen PC-Games der 90er war Sims besonders beliebt bei weiblichen Spielerinnen. Über die Gründe dafür kann nur spekuliert werden. Doch während bei anderen Games die Protagonisten oft heteronormativ sind, macht es bei Sims keinen Unterschied, ob z.B. zwei Frauen im Liebesbett landen.

„Ich hab jetzt erst wieder damit angefangen, weil mir eine befreundete Person erzählt hat, dass man bei Sims 4 so genderqueere Personen erstellen kann, was ich richtig cool fand.“

Genau wie Palo hatte mich dieses Feature wieder aufmerksam gemacht auf das Spiel. Ein sogenannter männlicher Körperbau, aber trotzdem kann der Sim schwanger werden.

Meine Freitagabende sind seit der Wiederentdeckung der Sims Entspannung pur. Andere Menschen in meinem Alter frieren in der Clubschlange mit wildfremden Menschen. Mein Sim hat sich auch aufgebrezelt für die Nacht ihres Lebens. Sie schwingt das Tanzbein, der Spaßbalken steigt und steigt. Doch dann: Ein Sim mit Fedora-Hut möchte mit ihr über Musik sprechen. Aber nur mit einem Klick bin ich ihn wieder los. Ein Traum.

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