Exit Berlin – Live Escape Game
Es ist definitiv nichts für Klaustrophobiker, zarte Gemüter und Herzpatienten. Aber sehr wohl was für neugierige Großstädter, die Lust haben auf ein wenig Nervenkitzel und gerne Rätsel lösen. Wir stellen euch bei FluxFM ja mit Vorliebe Sehenswürdigkeiten abseits des Mainstreams vor. Live Escape Games ist ein Trend aus Japan, der seinen Weg gefunden hat in die alten Keller eines DDR-Bunkers in Mitte. Aysche Wesche und Zarah-Louise Roth haben den Spaß für euch getestet.
Hier könnt ihr den aufgezeichneten Beitrag anhören:
Zwei bis acht Leute zahlen Geld dafür, sich 66 Minuten lang einsperren zu lassen und so zu tun, als verfolge sie ein verrückter Mörder. Fluchtspiele oder Live Escape Games nennt man den nervenaufreibenden Freizeitspaß aus Japan. Den gibt’s jetzt auch bei uns. Max Mühlback und Rael Kaufmann betreiben mit Exit das größte deutsche Live Escape Game in Berlin. Eigentlich haben die beiden eine Eventagentur, erzählt Rael.
„In unseren alten Büroräumen gab’s immer so drei leerstehende Räume. Wir haben auch nur davon gelesen, dass es irgendwie grade so an den Start geht. Und dann haben wir angefangen, die Räume auszustatten und ne Geschichte darum zu schreiben“
Im Blaumann führt unser Gamemaster Jan durchs Gebäude…
„Ihr befindet euch jetzt in einem Bunker vom Post- und Fernmeldeamt der DDR. Der stand 20 Jahre lang leer, ist wie im Dornröschenschlaf hinterlassen worden, wiederentdeckt worden und dann sind wir aus der Lehrter Strasse hergezogen.“
Wir sind zu fünft und abenteuerlustig. Aus den vier Szenarien suchen wir uns die Mission „Mad House“ aus. Weil sie erst ab 16 ist und spannend klingt.
„Ihr habt 66 Minuten Zeit, das Spiel zu schaffen. Also ihr wacht in nem Irrenhaus auf, ihr hattet nen totalen Blackout. Ihr wacht auf und wollt natürlich nur noch da raus.“
An der Wand des grell beleuchteten Zimmers: Eine große digitale Zeitanzeige, an der Decke Kameras. Wenn wir uns besonders doof anstellen bei den Rätseln, hilft der Gamemaster über Hinweise. Für Klaustrophobiker ist das Spiel nicht geeignet. Es geht los. Schon ein paar Minuten später: der erste Fail!
„Oh nein! Wir sind tot! Der Stock ist reingefallen. Also ich könnt jetzt auch da durchklettern. „Jan hörst du uns?“
Jan eilt uns zur Hilfe. Im zweiten Raum wartet ein toter Wissenschaftler. Zarah:
„Okay, also hier ist ein Quija Bord, wir müssen ein Zahlenschloss finden, die Kombination aus ’nem Schachspiel benutzen, Buchstaben…F6…da steht was drin…Was steht da?“
Hinter dem Büro des verstorbenen Wissenschaftlers wartet ein gruseliger Raum mit blutverschmierten weißen Kacheln auf uns.
„Ok es wird nicht weniger creepy. Was war das? Der Killer! *kreisch*“
Unsere Fünfer-Gruppe schafft die Mission Mad House in Rekordzeit von knapp 43 Minuten. Immerhin: vier von zehn Gruppen schaffen es gar nicht. Wir sind stolz und glücklich. Und wie wars?
„Top! Gruselig und spannend, es gibt so viele verschiedene Wege, die Hinweise zu entdecken. Ich hatte auf jeden Fall Angst und ich fands ziemlich gut. Okay, wir verraten niemandem, dass wir in dem engen Gang heimlich Händchen gehalten haben.“
Einziger Wermutstropfen beim Live Escape Game: Man kann jedes Spiel nur einmal spielen, schließlich kennt man ja dann den Lösungsweg.
Vom Mad House über die Alien-Invasion bis hin zum Hacker-Angriff auf das Berliner Daten-Netz: Vier verschiedene Live Escape Games bei Exit könnt ihr buchen – ab 59 Euro für 2 Personen, wobei gilt: Je mehr Spieler, desto günstiger wird es anteilig. Die Räume sind in einem alten DDR-Fernmeldebunker in der Klosterstrasse 63 in Mitte untergebracht. Eine Beschreibung für Mad House und die anderen vier Szenarios und alle Infos findet ihr auf der Seite xit-game.de oder unter escape-game.org (bei letzterer kann man gezielt nach Orten suchen, z.B. nach Berlin.
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