Amy, El Vy & The Awesome Welles | Neue Alben
Amy – O.S.T.
Was es über Amy Winehouse noch zu sagen gibt? Anscheinend eine Menge. Die Filmbiografie Amy wurde in Großbritannien zum kommerziell erfolgreichsten Dokumentarfilm aller Zeiten.
And The Grammy goes to Amy Winehouse
Jetzt kommt der offizielle Soundtrack des Films in die Läden – parallel zum DVD-Release. Auf dem Album findet man unveröffentlichte Versionen, Demos und Live-Mitschnitte des Neo-Soul-Wunderkinds.
It’s a bit upsetting in the end, isn’t it?
Die Winehouse-Songs wechseln sich mit den ruhigen Kompositionen des Brasilianers Antonio Pinto ab, der die Filmmusik schrieb. Dadurch ist Amy nicht gerade ein Party-Album geworden. Der Mix aus sphärischen, melancholischen Strecken und Winehouse’schem Soul ist vielleicht gewöhnungsbedürftig, schafft aber Gänsehautmomente.
Übrigens: Hier gibt’s eine Besprechung der Doku von unserem Kino Kai.
El Vy – Return To The Moon
Immer wenn Matt Berninger, der Sänger von The National, nach Konzerten nicht schlafen konnte und sich allein in Hotelzimmern den Kopf zerbrach, öffnete er einen geheimen Ordner auf seinem Laptop. Darin befanden sich Songs, die nicht für The National bestimmt waren, sondern für Brent Knopf. Sein alter Freund aus Portland macht unter dem Synonym Ramona Falls Musik und produziert kleinere Indiebands. Er und Berninger schickten sich so lange Songs hin und her, bis ein ganzes Album zusammen geschustert war – und das klingt erstaunlich homogen. Die Texte auf Return To The Moon sind autobiographischer als bei The National und teilweise bitterernst. Trotzdem distanziert man sich mit Ironie, Surrealismus und vor allem der poppigen Produktion von der Verbissenheit von Berningers Hauptband.
The Awesome Welles – The Awesome Welles
The Awesome Welles stammen aus einem kleinen Ort in der Nähe von Kopenhagen, der dem einen oder anderen ein Begriff sein dürfte: Roskilde. Aufgenommen hat das Trio sein selbstbetiteltes Debütalbum aber in Esbjerg, einer Küstenstadt im Westen Dänemarks, direkt am Hafenbecken:
Right on the harbour front and in the middle of nowhere. It was raining the entire time when we were recording. You might hear that in the record, it’s a little dark, grimy and dirty, but we like the raw kind of sound.
Sogar das industrielle Flair der Arbeiterstadt ist in das Album eingeflossen. Aber auch wenn es Texte wie der von „Factory“ nahelegen, als Working-Class-Band wollen sich The Awesome Welles nicht inszenieren.
I’m middle class through and through. Maybe I found a language that sounds „working class“ in „Factory“. And if someone „working class“ can bring something out of that, that’s great. I think it transcends the classless idea of being in the mill every day, just grinding away.
Ihr herzhafter Indie-Rock steckt irgendwo zwischen Editors und Interpol. Daneben findet man Industrial-Anleihen sowie eine Menge literarischer Referenzen, Sänger und Texter Adam steckt nämlich gerade in seiner Abschlussarbeit in Philosophie fest. Zum Glück hat er erst mal seiner Band den Vorrang gegeben.
Übrigens: Hier könnt ihr euch ein aktuelles Interview aus der Morningshow anhören, hier geht’s zum Wochenendspecial mit der Band.
:infoboxmarc: