Sophie Hunger (Foto: Sophie Euler)

„Ich würde gerne einen einfachen Song schreiben, aber einfach ist langweilig.“ | Sophie Hunger im FluxFM-Interview

▷ Letzte Änderung: 2015-04-27
By Sophie [FluxFM] |

Emilie Jeanne-Sophie Welti ist seit dem ersten Album, das sie unter ihrem Künslternamen Sophie Hunger aufgenommen hat, eine außergewöhnliche Musikerin. Die Schweizerin besticht dadurch, dass sie Popsongs schreibt, die gar keine sind – bluesig, jazzig, melodisch bestechend, aber eben immer so hintergründig, dass man nicht kopflos mitsingen kann, sondern immer auch ein bisschen fühlen und denken muss. Mit ihrem vierten Album The Danger of Light ist Hunger 2012 im Feuilleton angekommen, die Konzerte sind stets ausverkauft, die Menge jubelt. Jetzt macht sie mit Supermoon ihre Vorstellung von Musik mühelos rund. Die Menge wird weiterjubeln.

Sophie Hunger spricht im FluxFM-Interview über Alleinsein, Klassenfahrten und warum man einfache Menschen nicht heiratet:

 
Am Freitag wurde Supermoon mit einem feierlichen Facebook-Post in die Welt entlassen. Und jetzt, glücklich?

 
 
Wenn sich die Songs erst jetzt so richtig entwickeln, dann brauchen wir ja noch gar nicht fragen, was das eigentlich für ein Album ist, oder?

 
 
Dass das Album düster ist fällt auf, ist das eine Sache, der sich Sophie Hunger bewusst ist?

 
 
Vielleicht liegt es auch daran, dass die Texte immer fatalistischer werden. Auf The Danger of Light ging es noch um Einzelschicksale, jetzt hat man das Gefühl, dass Sophie mit der Welt im Ganzen abrechnen muss.

 
 
Englisch, Deutsch, Französisch, Schweizerdeutsch – Lieder in verschiedenen Sprachen zu singen ist mittlerweile ihr Markenzeichen. Dass man da als Hörer nicht immer alles versteht, macht gar nichts, die Songs funktionieren eben auch viel über Gefühl. Einige Journalisten behaupten jetzt, bei Supermoon würde das Gefühl in den Hintergrund treten, um mehr Platz für die Message zu machen.

 
 
Obwohl Sophie der Meinung ist, dass die Songs, die sie schreibt erst dann richtig fertig sind, wenn sie getourt und von den Hörer gehört wurden, hat sie auch diesmal das Album vor der dazugehörigen Tour aufgenommen – statt andersrum, wie es in ihren Augen ideal wäre.

 
 
Die Konzerte zur aktuellen Tour sind ausverkauft, noch bevor überhaupt ein Ton vom neuen Album zu hören war. Ein Luxus, der jetzt normal scheint bei Sophie Hunger, der aber auch erst seit The Danger Of Light existiert. Im Nachhinein kann man da schon von der Platte reden, bei der der Knoten geplatzt ist.

 
 
Das „wichtigste Album ihres Lebens“ ist nun in Kalifornien, Berlin, London und Brüssel entstanden. Details bitte:

 
 
Wer sich die Deluxe Edition von Supermoon leistet, findet darauf einen Song namens „Am Radio“ – ein Song, der offensiv versucht ein Radiosong zu sein, ein Hit, den Hunger zu gern hätte – wenn das mit dem Schreiben einfacher Songs nur nicht so schwer wäre.

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