Tod den Hippies, es lebe der Punk | Film der Woche
In unserem Lieblingsfilm dieser Woche geht es um einen lokalen Mythos: Die Achtziger in West-Berlin. Als in der bröckeligen Mauerstadt überall Neonlicht war, als die Punks mit ihren Ratten in Löchern hausten und man abends ins Risiko ging, wo Blixa Bargeld hinter der Theke stand und Nick Cave grad eine Line zog. Oskar Roehler hat einen sehr bunten Film darüber gemacht.
Tod den Hippies, es lebe der Punk
Deutschland, Anfang der 80er. Auch in der westdeutschen Provinz sind die Hippies an der Macht.Robert muss da raus. Es gibt für ihn nur die eine Stadt – Sex, Drogen und Punk, die Versprechen von West-Berlin. Sein alter Kumpel Schwarz nimmt ihn mit offenen Armen auf. Schwarz braucht in seiner Peepshow ein Mädchen für alles und das wird Robert. Kabinen schrubben und die Verpflegung der Mädchen organisieren, sind seine Hauptaufgaben. Dabei lernt er Sanja kennen, eine wunderschöne Seele auf der Suche nach einem Sinn. Tag und Nacht verschwimmen, Robert lässt sich treiben, seine Nächte verbringt er im legendären „Risiko“. Der Ort, an dem Zeit nicht existiert, sich die Ikonen (wie Blixa Bargeld und Nick Cave) herumtreiben, dort wo alles möglich ist, alles sein kann und nichts muss. Kunst kommt nicht von Können, sie kommt vom Leben. Dank üppiger Berlin-Zulage und eines kleinen Überfalls plant Robert zusammen mit Schwarz ein großes Geschäft und mit Sanja die nicht ganz typische Lösung familiärer Probleme.
Kai: „Keine Geschichtsstunde – aber greller, schneller, bunter Trash, der sich die Versatzstücke der Punk-Ära nimmt und ein eigenes neues Bild draus macht. Der Film fängt irgendwo an und hört irgendwo auf und dazwischen hat man ziemlich viel zu gucken.“
Oskar Roehler und Tom Schilling waren zu Gast im FluxFM Spreeblick. Die Sendung könnt ihr hier nachhören. Außerdem präsentiert Tom Schilling seine Lieblingslieder im Ohrspiel.
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