Unknown Mortal Orchestra – Multi-Love (Albumcover)

Unknown Mortal Orchestra, Ash & lùisa | Neue Alben

▷ Letzte Änderung: 2015-05-22
By Sophie [FluxFM] |

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Unknown Mortal Orchestra – Multi-Love

Im Gegensatz zum teils düsteren Vorgängeralbum II ist mit Multi-Love ein neues Kapitel für Ruban Nielson, dem kreativen Kopf hinter Unkown Mortal Orchestra, angebrochen. Um die Verflechtungen menschlicher Beziehungen besser darstellen zu können, mussten komplexere Texte her, ohne dass sie zu verkopft werden: „Checked into my heart and trashed it like a hotel room“, solche Zeilen klingen gleichzeitig nach Herzschmerz und einer Menge Spaß. Oft driftet das Ganze dann aber ins Hippieske ab. Der psychedelische Einschlag bleibt auch musikalisch auf Multi-Love ein Hauptelement. Für die Aufnahmen zog sich Nielson in sein Homestudio in Portland zurück und versuchte, seine Synthesizer mal anders zu verkabeln, um ihnen unbekannte Sounds herauszukitzeln. So entstand ein eigenständiges Klangbild, das sich aber klar an den Hippie-Bands der späten Sechziger orientiert und ihren Sound mit R’n’B, Funk und Soul auffrischt.


lùisa – Never Own

luisa - never own Was die Hamburgerin lùisa auf dem zweiten Album Never Own mit ihren Loop-Maschinen und Sample-Pads zusammengefriemelt hat, ist wirklich erstaunlich. Riegen elektronischer Schichten stapeln und stauen sich an, bäumen sich auf, sind fast schon Songs für sich und sitzen den Strophen und Refrains im Nacken. lùisas größtes Vermögen ist es aber, diese zweite Welt, dieses ganze wilde Leben, nicht aus dem Käfig zu lassen. Alles spielt sich hinter ihrer großen Stimme und der leisen Akustikgitarre ab. Ihr Folk bleibt stets im Fokus, doch es brodelt bereits an allen Ecken und der Boden ist immer kurz davor aufzureißen. In ihren stark elektronischen Momenten stellt sich die 23jährige sogar in die Nähe von Austra und Zola Jesus. Der Grundgestus ist dabei desillusioniert, ja aussichtslos, da passt auch der Albumtitel Never Own. Ein starkes, tiefgründiges Konzeptalbum der Suche und des Nichtfindens.


Ash – KABLAMMO!

Kablammo - ash Fast schon überflüssig fühlt sich das Ausrufezeichen hinter dem Albumtitel Kablammo! von den nordirischen Power-Pop-Punkern Ash an. So setzt das Trio mit der Veröffentlichung des Albums an sich bereits ein ganz besonderes Ausrufezeichen. Schließlich hat die Band um Tim Wheeler 2007 geschworen, nie ein weiteres Album zu veröffentlichen. Dass sie ihr Versprechen nicht halten konnten, können wir den Indie-Rock-Helden der 90er aber großzügig verzeihen. Denn Ash bieten einiges auf ihrer siebten Platte. Vor allem viele plakative Mitgröhl-Refrains. Dazu die prägnanten und ebenso erwachsenen Riffs, die dem Album den Ash-typischen Drive geben. Als Pausen zwischendurch gibt es ein paar Piano-Stücke. Da findet sich dann das Klavier dort ein, wo sonst die Gibson zu hören war, auch Streicher in Form des London Metropolitan Orchestra sind dabei. Das gab es in der Form bisher nicht. Das Format Album wieder fest in den Händen von Ash: Das verspricht für den Hörer vor allem jede Menge Adrenalin.

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