10 Jahre Tempelhofer Feld | Listomania
Yoga, Schäfchen, Rennautos. Der Flughafen Tempelhof ist seit 10 Jahren geschlossen und das Feld ein Symbol für Politik, die von der Bevölkerung gemacht wird. Auch nach einem Jahrzehnt wird kontrovers über die große Freifläche mitten in Berlin diskutiert. 3 Millionen Besucher*innen im vergangenen Jahr, ein Rückzugsort für seltene Tier- und Pflanzenarten. Das Tempelhofer Feld ist trotz aller Diskussion eine Oase im Trubel der Großstadt. Martin Gertz hat eine listenförmige Liebeserklärung zusammengestellt.
Punkt 5: Sport
Radsport, laufen, Walking, Yoga, Skaten, Frisbee, alles mögliche mit Bällen: es ist der Supersportplatz Berlins. Durch die 300 Hektar große Freifläche ist es sogar möglich viele Windsportarten zu betreiben. Kite-Surfen mitten in der City – wo gibt es das schon?
Platz 4: Wind
Grund ist, dass auf dem Tempelhofer Feld fast immer ein laues Lüftchen weht. Das freut nicht nur die Windsportler*innen, Kinder mit ihren selbstgebastelten Drachen und die Profis mit ihren XXL Fliegern. Das bekommt die gesamte Stadt zu spüren. Die Freifläche ist eine Luftschneise, also wirkt als eine Art Klimaanlage, ohne die es im Sommer noch heißer sein würde.
Punkt 3: Elektroantriebe
Sagways, ferngesteuerte Autos, Hubschrauber, Flugzeuge, E-Skateboards und selbstgebastelte Dingsbummsis peitschen durch die Gegend. Nächstes Jahr, am 25. Mai, kommt auch die Formel-E wieder auf das Feld. Seit der ersten Saison, also seit fünf Jahren ist Berlin Teil des Kalenders der internationalen Elektrorennserie. So oft wie keine andere Stadt.
Punkt 2: Entspannung
In keinem Park lässt sich die Sonne länger genießen als auf dem Tempelhofer Feld. Nirgends bekommen die Tomaten und Zucchini mehr Sonnenstrahlen ab. In einer Stadt, in der wir maximal 50 Meter bis zur nächsten Betonwand gucken, lässt das Feld die Illusion zu, den Horizont sehen zu können. Einmalig.
Punkt 1: Natur
Lange vor der Öffnung des Tempelhofer Felds ist der Flughafen selbst wichtig für die Natur Berlins. Zu Zeiten der Luftbrücke bringen die Alliierten nicht nur Nahrungsmittel und Rohstoffe in den Westteil, sondern auch Baumschösslinge für den Tiergarten. Von über 200.000 Bäumen, hatten nur 700 den zweiten Weltkrieg überlebt. Auf dem Tempelhofer Feld leben heute zum Beispiel 22 Heuschreckenarten, über 300 Farn- und Blütenpflanzen, 60 Vogel- und 21 Tagfalterarten.
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