Neue Alben: Bishop Allen, The Gaslight Anthem & Talking To Turtles
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Die neuen Alben zum Reinhören:
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Bishop Allen – Lights Out
Wenn sich etwas heute Indie-Pop nennt, dann verdrehen die meisten nur noch genervt die Augen. Der Begriff Indie-Pop ist schließlich schon so ausgelutscht und bedeutet doch gar nichts mehr. Dabei würden wir die neue Platte von Bishop Allen so gerne unter ‚Indie-Pop‘ einsortieren. Aber vielleicht nennen wir Lights Out einfach Sommermelancholie-Cocktailschirmchen-Eiswaffelpop? Allerdings wäre damit nur das offensichtliche beschrieben: Die New Yorker Band hat auf ihrem vierten Alben hübsche kleine Popsongs mit Gehalt geschaffen: Außen unbeschwert und luftig, innen voller Lebensweisheit. Subtil und eingängig. Fünf Jahre hat das Quartett an diesem Album gearbeitet. Bei dem Ergebnis nehmen wir solche Wartezeiten aber locker in kauf. Könnten wir bitte mehr von solchem Indie-Pop haben?
The Gaslight Anthem – Get Hurt
The Gaslight Anthem lieferten mit jedem Album den perfekten Soundtrack für Flanellhemden- und Jeansjackenträger. Doch ihr an Bruce Springsteen geschulter Alternative-Rock hatte sich mit dem letzten Album etwas abgetragen. Was nun? Einfach Flicken drauf, oder neue Klamotten kaufen? Das Quartett aus New Jersey kleidet jetzt seinen Sound auf dem neuen Album Get Hurt vielfältiger ein. Die obligatorischen Springsteen-Jeansjacke darf trotzdem nicht fehlen. Neu sind aber u.a. die 80er-Hard-Rock-Spandex-Hosen und Hipster-Folk-Brillen. Klingt im ersten Moment komisch, macht aber auf Get Hurt absolut Sinn. The Gaslight Anthem bewegen sich mit Album Nummer fünf weg vom Punk der frühen Tage und hin zu Power-Pop-Balladen. Steht ihnen verdammt gut. Am 31. Oktober präsentiert FluxFM übrigens die Band für euch in der Columbiahalle.
Talking To Turtles – Split
Talking To Turtles waren mit ihrem liebevoll-verschrobenem Lo-Fi-Folk bisher eher ein Geheimtipp. Das dürfte sich jetzt für das Leipziger Duo mit dem dritten Album ändern. In Berlin feilten Claudia Göhler und Florian Sievers zusammen mit Tomte-Keyboarder Simon Frontzek an einem neuen Sound. Auf Split gibt es weniger Glockenspiel, dafür zum ersten mal Synthesizer. Das verschrobene wird zurück geschraubt, das liebevolle in den Vordergrund gerückt. Stimme und Stimmungen werden durch dezente E-Gitarren unterstützt. Geteilter Meinung muss man hier nicht sein, Split ist wunderbarer Folk-Pop.
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