Sachen zum Machen – ab 10. September
ab 10. September 2014
3x Hochkultur und 3x Mitte – so voll war’s noch nie auf Abschnitt Eins, dem FluxFM-Konstruktivismus-Kommando (FKK) in Sachen Freizeit-Tralala der großen Stadt. Frisch entnommen der aktuellen Ausgabe des Flux Family Mag. Deswegen fassen wir uns nicht nur vergleichsweise kurz, sondern auch vergleichsweise super. Nicht ohne vorab darauf hinzuweisen, dass uns natürlich einerseits bewusst ist, dass Hochkultur & Mitte nicht zwingend einen Gegensatz darstellen – und dass wir andererseits mit diesem langatmigen Intro schon wieder unsere Kurzfassabsichten unterlaufen. Aber irgendwas is‘ ja immer.
10.-20. SEPTEMBER:
INTERNATIONALES LITERATURFESTIVAL
Lasern und lasern lassen: kann man beispielsweise Kurzsichtigkeit oder Swag. Lesen und lesen lassen hingegen: Bücher. Und das nicht nur auf fluxfm.de oder bei ocelot, sondern in den nächsten Tagen auch beim internationalen Literaturfestival Berlin. Und nach dieser Killer-Überleitung sind uns hoffentlich zahlreiche Buchverträge sicher. Beim besagten Festival jedenfalls gibt’s keine Bands, Staub, Bier und Helga-Gebrüll, sondern zeitgenössische Prosa & Lyrik aus aller Welt – in diesem Jahr u.a. zum Thema „Kulturen des Vertrauens“.
Das Programm im Detail ist mit Lesungen, Ausstellungen und Gesprächen so umfang- wie anspruchs-reich und verteilt über quasi die gesamte Stadt. Da wird das eine oder andere Helga-Gebrüll ja hoffentlich auch drin sein.
11.-14. SEPTEMBER:
KULTURFESTIVAL WEDDING/MOABIT
Örtlich ein klein wenig begrenzter geht’s zu beim Kulturfestival Wedding/Moabit. Die beiden Kieze feiern gemeinsam und präsentieren ihre Kulturlandschaft, von Minigolf über .. Minigolf? Ja, Minigolf! Von Minigolf also über .. Theater, Kino, Ausstellungen, Workshops, Tanzkurse, Live-Musik, Fotografie bis zu Installationen sind mehr als 250 Veranstaltungen angesetzt. Mit mehr als 400 Künstlern und an über 150 Orten. Und mindestens einer davon ist also: Minigolf. Wir sind verzückt.
AB 10. SEPTEMBER:
DIE WIKINGER
Erik und Wickie waren vermutlich die popkulturell berühmtesten, aber spätestens seit der Bestattung des GWAR-Frontmanns Oderus Urungus erst im August dürfte das Thema noch einen Tick mehr als Interessantheit gewonnen haben. Eine Ausstellung im Martin-Gropius-Bau widmet sich ab sofort den „furchterregenden Kriegern und Eroberern, welterfahrenen Seefahrern, Handelsleuten, Bauern und hoch spezialisierten Handwerkern“ – nein, nicht dem Team von FluxFM, aber schon ganz nah dran: den Wikingern.
Noch bis Ende des Jahres gibt’s unter anderem das größte bekannte Kriegsschiff der Wikinger – die Roskilde 6 – mit einer Länge von 37 Metern zu sehen. Und das erstmals öffentlich. Drumherum und nebenbei: Kontakte und Austausch, Krieg und Eroberung, Macht und Herrschaft, Glaube und Ritual. Again: bezogen auf Wikinger, nicht auf FluxFM. Klar.
12. SEPTEMBER:
KASCHK PRE-OPENING
Der „schwarze Klotz am Rosa-Luxemburg-Platz“, das optisch wie vom Himmel geplumpst aussehende Alien-Getüm, der Störer der Scheunenviertel-Altbauoptik, der da aber – ehrlich gesprochen – trotzdem erstaunlich gut hinpasst, der Monolith von Mitte .. in diesem schwarzen Klotz also, dem L40 in der Linienstraße 40, wohnt nicht nur weiter oben ein supergeiler Privatier. Im Erdgeschoss eröffnet auch in wenigen Tagen ein Café-/Bar-Dings namens Kaschk, dessen eine Besonderheit skandinavisches (norwegisches!) Spezialitätenbier sein wird – und die andere eine der wenigen Möglichkeiten, in Berlin Shuffleboard zu spielen, eine Mischung aus Air-Hockey und Curling und Kegeln (und vermutlich noch irgendwas mit Heilkräutern, dafür ohne Muskelkater).
Zum sogenannten Pre-Opening am Freitag – eine Woche vor der richtigen Eröffnung (am 19.) – ist zwar die Zapfanlage noch nicht installiert, aber es gibt Frei(flaschen)bier und Frei-Shuffleboard. Mitspielen darf, wer bei Fanpage & Event rechtzeitig auf „like“ geklickt hat.
13. SEPTEMBER:
ONE SPARK (START: BERLIN)
Künstler, Unternehmer und Visionäre stellen am Samstag bei BeOneSpark ihre Projekte in der Platoon-Kunsthalle vor – beim ersten „Live-Crowdfunding“ Berlins. Ein Sammelsurium aus den Bereichen Kunst, Innovation, Musik, Wissenschaft oder Technologie stellt sich da vor – und vor Publikum: ähnlich einem Agentur-Pitch gewissermaßen, nur nicht vor entscheidungsunwilligen Schlipsträgern, sondern vor echten Menschen, denen das Geld im Idealfall relativ locker sitzt.
Am Samstag geht’s um 10 Uhr (ja, früh!) los, mit Ideenvorstellerei im knackigen 8-Minuten-Takt. Mit dabei ist u.a. Karmanoia (die Labyrinth-Chaoten aus der Wilden Renate), den Erfindern eines Solar-Baukastens, dem Konzept eines Berlin Music Campus oder der Vorstellung eines ungooglebaren Multifunktionsmöbels namens prakTisch.
(Wir finden vorsichtshalber schon mal alle Ideen spitze. Also: vor allem, dass Menschen Ideen haben. Und das gerade eben war wirklich der ernstgemeinteste Satz des gesamten Family Mags in dieser Woche. Inspiration & Begeisterungsfähigkeit, Baby.)
BONUSTRACK:
LET IT ROCK
Falls es regnet oder jemand trotzdem 75 Minuten lang keine Lust hat, die Wohnung zu verlassen: Frank Künsters Mitte-Dokumentation „Let It Rock“ ist endlich komplett online guckbar. Und das auch auf’m Notebook im Café, klar.
In den Interviews über Nachtleben und Style und Selbstwahrnehmung der Jahre bis 2003 kommen zu Wort: Cookie, Ellen Alien, Mieze, Smiley, Rudi Moser und andere Berlin-Mitte-Urgesteine von „damals“, zu Zeiten von Delicious Doughnuts oder Pelham. Und dazu Moritz von Uslar. Auch ohne Rafael Horzoon oder Conny Opper: irgendwie charmant und sehenswert.
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