Neue Alben: Superfood, Hey Rosetta! & Damien Rice
Superfood – Don’t Say That
Wenn man Superfood googlet, kriegt man Bilder von lauter gutem Essen. Noch. Eine Band namens Superfood macht sich gerade daran, das zu ändern. Genauso wie die leckeren Essensbilder ist auch dieses Birminghamer Quartett ziemlich gesund – zumindest für die Ohren. Auf ihrem Debütalbum Don’t Say That bringen Superfood die 90er ins jetzt, besonders Blur scheinen Pate für ihren Sound gestanden zu haben. Vor Superfood hat Sänger Dom Ganderton Musik für Swim Deep und Peace produziert. Zuzusehen, wie seine Freunde Spaß in ihren Bands haben, hat ihn dann auch dazu veranlasst, lieber eigene Musik zu machen statt nur am Rand zu stehen. Und jetzt hat er selbst Spaß. Darum geht’s auch hauptsächlich auf dem Debütalbum der Engländer. Hier und da scheint die Platte etwas rückwärtsgerichtet, das wird aber durch sehr eingängige Melodien wieder weg gemacht.
Hey Rosetta! – Second Sight
Eine siebenköpfige Band aus Kanada, die Indie-Rock spielt? Nein, die Rede ist nicht von Arcade Fire, sondern von Hey Rosetta! Die Band um Sänger und Songschreiber Tim Baker veröffentlicht mit Second Sight ihr viertes Album. Daran haben die Kanadier ziemlich intensiv und lange gearbeitet. Darauf verbindet das Septett Pop und Pathos mit gelegentlichen Experimenten. So scheinen hier und da Vampire Weekend durch die Indie-Folk-Songs. Das Besondere: Nicht das Gerüst von Schlagzeug, Bass und Gitarre stehen im Mittelpunkt, sondern all die kleinen Sound-Details drumherum. Hörer, die Arcade Fire mögen, sollten also unbedingt auch bei Hey Rosetta zugreifen!
Damien Rice – My Favourite Faded Fantasy
8 lange Jahre mussten Fans auf ein neues Album von Damien Rice warten. In dieser Zeit hatte der irische Songwriter scheinbar einiges in Ordnung zu bringen. Er zog sich aus dem verhassten Musikbusiness zurück. Die Trennung von seiner privaten und musikalischen Partnerin Lisa Hannigan beschäftigt ihn zudem bis heute. Das merkt man den neuen Stücken auf My Favourite Faded Fantasy an. Alle 8 Songs sind elegische Liebeslieder. Keines bleibt unter 5 Minuten. Traurige Streicher- und Piano-Klänge dominieren. Der legendäre Rauschebartproduzent Rick Rubin veränderte dabei nicht viel am Sound. Damien Rice trägt auf My Favourite Faded Fantasy mal wieder den Weltschmerz auf seinen Schultern. Zum Glück, möchte man ihm zurufen. Sonst würde nicht eine so zart tänzelnde Perle von einem Album entstehen.