Neue Alben: Curtis Harding, The Decemberists & Belle & Sebastian
Curtis Harding – Soul Power
Der Albumtitel führt in die Irre. Curtis Hardings Debüt Soul Power ist nämlich nicht einfach die nächste langweilige Retro-Soul-Platte. Trotzdem, Soul hat Curtis Harding mehr als genug. Daneben hat der Sänger aus Georgia aber auch ziemlich viel Punk im Blut. Seinen Stil bezeichnet Harding selber als „Slop’n’Soul“. Slop bedeutet eigentlich Schweinefraß. Auf Soul Power steht „slop“ jedoch für die unterschiedlichsten Stile, die in die Songs einfließen. Neben Punk, sind das vor allem Funk, Blues und Synthie-Einflüsse. Das Album ist in Amerika längst erschienen. Jetzt kommen auch wir in den Genuss der unglaublich lässigen Soul Power von Curtis Harding.
The Decemberists – What A Terrible World, What A Beautiful World
„We know, we belong to ya. We know you threw your arms around us in the hopes we wouldn’t change but we had to change some.“
Mit diesen Zeilen aus dem Openingsong „The Singer Addresses His Audience“ beginnt die sechste Platte der Decemberists. Das Quintett aus Oregon entschuldigt sich also schon ganz am Anfang für ihre neue Platte What A Terrible World, What A Beautiful World – viel zu entschuldigen gibt es allerdings nicht. Vier Jahre sind nach dem Grammy-nominierten Vorgängeralbum The King Is Dead ins Land gestrichen. Colin Meloy und seine Band haben sich also ganz stressfrei an diese Platte gesetzt und das hat ihr gut getan. Das übliche, anheimelnde Gefühl erwartet den Hörer, die Mischung aus Folk und Folklore, die The Decemberists etwas poppiger als sonst, aber immer noch melancholisch schön darbieten.
Belle & Sebastian – Girls In Peacetime Want To Dance
Stuart Murdoch hat sich noch nie um Erwartungen geschert. Das ändert sich auch nicht mit der mittlerweile neunten Platte seiner Band Belle & Sebastian. Alteingesessene Fans der schottischen Twee-Pop-Gruppe werden bei Girls In Peacetime Want To Dance wahrscheinlich erst mal schlucken. Geht es auf dem neuen Album doch ziemlich synthie-lastig und elektronisch zu. Aber Gott sei Dank macht Mastermind Murdoch in den Lyrics alles wie immer. Er erzählt kleine charmante Stories über Außenseiter – ganze ohne Pathos und immer mit einem Augenzwinkern. Girls In Peacetime Want To Dance ist am Ende nicht das größte Meisterwerk von Belle & Sebastian. Aber es fügt der umfangreichen Diskografie eine weitere kleine glänzende Perle hinzu.
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