Benjamin Clementine - At Least For Now (Ausschnitt Albumcover)

Benjamin Clementine, Vierkanttretlager & Alabama Shakes | Neue Alben

▷ Letzte Änderung: 2015-04-17
By Marc Augustat |

Benjamin Clementine – At Least For Now

At Least For Now Benjamin Clementine ist 26 Jahre alt und momentan einer der gefeiertsten neuen Songwriter. Doch bis hierhin hat der gebürtige Londoner einen verschlungenen Weg hinter sich. Einige Jahre seines jungen Lebens verbrachte Benjamin Clementine in Frankreich. Obdachlos, Hauptsache weg von der Vergangenheit, von seinen Wurzeln in London, im Grübeln über gebrochene Herzen und familiäre Konflikte. Dort, in den Straßen von Paris, sang Benjamin Clementine ganz auf sich allein gestellt Acapella-Chansons und Coversongs. Doch Talent setzt sich eben durch und so veröffentlicht der englische Songwriter nun sein Debütalbum. Impulsiv und kämpferisch steigert sich Clementine auf At Least For Now in die Melancholie seiner Songs. Immer wieder getragen von einer lyrischen Inszenierung, ähnlich seinem Vorbild Nina Simone. Gewidmet ist At Least For Now übrigens der Villa Lena Foundation, einer Non-Profit Institution, die obdachlosen Künstlern, wie er einer war, Wohnungen und Studios zur Verfügung stellt.


Vierkanttretlager – Krieg & Krieg

Krieg & Krieg Vierkanttretlager aus Husum haben sich 2012 mit ihrem Debüt Die Natur greift an als tiefdenkende, getriebene Indie-Rock-Band vorgestellt. Der Nachfolger Krieg & Krieg bleibt dem treu, doch diesmal tragen die Songs des Albums alle eine gemeinsame Geschichte in sich, die bereits seit 2010 im Kopf von Sänger Max Leßmann herumspukt:
„In dieser Geschichte geht es darum, dass die Menschheit immer weiter an Rationalität gewinnt, sich immer weiter robotisiert und irgendwann zu der kühlen mathematischen Erkenntnis kommt, dass – obwohl der Mensch immer besser wird – es trotzdem unüberwindbare Differenzen zwischenmenschlicher Natur gibt. Deswegen beschließt man, die Menschen mit einem großen Knall abzuschaffen. Die Menschheit verabschiedet sich dann in einem letzten Krieg von sich selbst. Mit einem Lächeln im Gesicht. Und hinterlässt auf der Erde Schweigen.“
Unter diesem Mantel finden sich auf Krieg & Krieg Songs über die Schönheit der Sinnlosigkeit des Lebens und der darin enthaltenen Chance, alles tun und lassen zu können, was man will. Vorgetragen in krachig-melancholischem Gitarrengewand haben Vierkanttretlager so eine Dystopie zum Verlieben geschaffen.


Alabama Shakes – Sound & Color

Sound & Color Mit ihrem Debüt Boys & Girls klettern Alabama Shakes 2012 in die Top10 der Charts in den USA und England. Drei Grammy-Nominierungen, unter anderem für „Best New Band“, folgen. Nun, fast exakt drei Jahre später, kommt der heiß ersehnte Nachfolger Sound & Color. Ihrem Erfolgsrezept bleiben die Amerikaner dabei treu: Virtuose Südstaatenrocker, die allerlei unterschiedliche Einflüsse in einen Topf schmeißen und dabei auf ihr Steckenpferd setzen: Eine Frontfrau, die ähnlich wuchtig performt wie eine Beth Ditto. Sängerin und Gitarristin Brittany Howard veranstaltet hier keinen Kindergeburtstag! Der selbstbewussten, souligen Sängerin kauft man jede einzelne Zeile ab und sie weiß darum selbst nur zu gut:, wenn sie singt: “I feel like I’m capable of anything”. Und wenn sie dabei noch in sumpfigen Soul gebettet ist, bleiben doch keine Wünsche mehr offen, oder?

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