Handbestickte Laptop-Taschen mit Lederapplikationen von Kancha

Kancha, Design For Urban Nomads

▷ Letzte Änderung: 2014-03-14
By Sophie [FluxFM] |

Zwei Studienfreunde wollen zusammen ein Unternehmen gründen, aber ein zeitgemäßes, sprich: fair und transparent soll es zugehen. Mit der Liebe kommt auch eine Idee. Ein Crowdfunding-Projekt wird gestartet und dann geht’s los. Zarah-Louise Roth hat mit Sebastian Gluschak und Tobias Gerhard, den Gründern von Kancha gesprochen:

Das Geschäftskonzept der beiden Endzwanziger ist schnell erklärt:

„Was wir machen ist schöne Laptop-, Tablet- und Smartphone-Taschen in Kirgistan herstellen.“

Die Materialien sind handbestickter Filz und Leder. Und wieso Kirgistan? Sebastian Gluschak erklärt:

„Tobias hat eine Freundin in Kirgistan, das hat ihn in erster Linie dahin gebracht. Dann hat er gesehen, dass dort sehr schön Filz verarbeitet wird, auf traditionelle Art und Weise. Und auf der anderen Seite hat er auch gesehen, dass Kirgistan ein ziemlich strukturschwaches Land ist.“

Ein weiterer Grund für die Produkt-Herstellung in Kirgistan ist, dass das Land weder eine nennenswerte Wirtschaft noch eine Krankenversicherung kennt. Die beiden haben sich gedacht:

„Das kann man doch verbinden und ein nachhaltiges Unternehmen aufbauen, was darauf bedacht ist dort Arbeitsplätze zu schaffen, und natürlich fair zu bezahlen…“

Mitarbeiterin Nazira bestickt die Produkte

Mitarbeiterin Nazira bestickt die Produkte

So wird schlussendlich auch das traditionelle Handwerk gefördert. Die Taschen selbst haben eine Frontseite aus Filz und eine Rückseite aus Leder, in der man Ladekabel und ähnliches verstauen kann.

„Das Ganze wird auf kunstvolle Weise bestickt mit einem traditionell angehauchten, aber modernisierten Design. Zum Beispiel abstrakte Abbildungen der kirgisischen Landschaft mit Sonne und Bergen.“

Sticken

Sticken

Die Taschen sind von richtigen Nomaden für urbane Nomaden gemacht. Man kann sogar nachvollziehen von wem: In jeder Tasche steckt ein Zettelchen mit einem Namen. Das ist Teil des Transparenz-Prinzips.

„Und dann gehst du auf unsere Homepage und kannst schauen: Ah das ist der Arthur – dort gibt es ein Profil von all unseren Herstellern.“

Hochwertige und fair bezahlte Lederverarbeitung

Hochwertige und fair bezahlte Lederverarbeitung

Bleibt die Frage, was eigentlich Kancha bedeutet.

„Kancha bedeutet „Wieviel? Wie teuer?“. Wenn man in Kirgistan so über die Basare läuft, dann hört man das einfach von allen Ecken. Wir nutzen das ein bisschen als Provokation, denn wir wollen ja sehr transparent sein. Wir zeigen sogar, wie viel unsere Mitarbeiter verdienen, deswegen fragt ruhig: „Wieviel?“, wir sagen es euch.“

Ihre Mitarbeiter verdienen das Doppelte vom Durchschnittslohn eines Kirgisen. Praktikanten aus Deutschland bekommen eine Aufwandsentschädigung von 350 Euro. Um die Wirtschaft anzukurbeln, vergeben die beiden außerdem noch kleine Kredite an die Menschen vor Ort.

 

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