Kevin Morby, PJ Harvey und Edward Sharpe & The Magnetic Zero | Neue Alben
16. & 17. April 2016
Jede Stunde ein Song
Jedes Wochenende stellt eine andere Band ihr neu veröffentlichtes Album im Radio vor und kündigt die Titel mit Hingabe an. Diesmal präsentiert Kevin Morby sein neues Album Singing Saw exklusiv im Wochenendspecial – jede Stunde ein Song.
Kevin Morby – Singing Saw
Über kein Einzugsgeschenk wird sich Kevin Morby nach seiner Ankunft in LA mehr gefreut haben als über das, was seine Vormieter da ließen: ein komplett intaktes Klavier. Für den gläubigen Morby ein Wink mit dem Zaunpfahl. Und weil er neue Songs eh am liebsten auf Instrumenten schreibt, die er selbst nicht, oder zumindest zu dem Zeitpunkt noch nicht, beherrscht, spielte er sich darauf die Finger wund. Die üppige Bildsprache könnte auf dem dritten Solo-Output Singing Saw nicht besser zu seinem psychedelischen Folkrock passen. Mit Bläsern, Background-Vocals und elektronsichen Spielereien sind die Songs nicht mehr ganz so reduziert wie noch auf seinen Vorgängern.
PJ Harvey – The Hope Six Demolition Project
Dass Popmusik direkt nach dem Hören in die Magengegend schlägt ist selten. PJ Harvey löste mit Let England Shake 2011 ein Beben im Vereinigten Königreich aus. Jetzt ist nicht mehr nur ihre Heimat, sondern vielmehr die ganze Welt ihr Ziel. The Hope Six Demolition Project nur sozialkritisch zu nennen wäre zu wenig. Es ist eine Abrechnung mit der politischen Elite dieser Welt – dementsprechend bedrohlich auch der Grundton des neunten Albums, in dem die Multiinstrumentalistin wieder mit Gitarre, Autoharp und verschiedensten Percussions experimentiert.
Edward Sharpe & The Magnetic Zeros – PersonA
Die retrophile Hippiefraktion um Alex Ebert hat sich nach dem „Goodbye“ von Gründungsmitglied Jade Castrinos für zwei Jahre eingeschlossen, um an PersonA, dem vierten Album von Edward Sharpe & The Magnetic Zeros, zu arbeiten. Das Dezett – ja ja, so nennt man eine Band mit insgesamt zehn Musikern – tänzelt hier wieder leichtfüßig und in gewohnt sympathischer Do-it-Yourself Attitüde zwischen Folk und Pop, immer ein bisschen in anderen Sphären schwebend und, wie für unverbesserliche Berufsoptimisten üblich, von einer besseren Welt träumend.
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