RECAP POPCAP – zeitgenössische afrikanische Fotografie | Krautfunding
Name: RECAP POPCAP
Funktion: Ein Buch für ein zeitgemäßeres Bild Afrikas
Krautfunding: Indiegogo
Die Welt erleben wir heutzutage gerne in Bildern – Instagram, Pinterest und Facebook sei Dank. Gerade Gegenden der Welt, die wir nie gesehen haben, lernen wir so ein bisschen kennen. Nehmen wir Afrika: Der Kontinent bedeckt rund 22 Prozent der Weltoberfläche, rund 1,1 Milliarden Menschen leben dort in 54 Ländern. FluxFM-Reporterin Zarah Roth hat sich mit Menschen getroffen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, „Mama Afrikas“ Vielfalt künstlerisch sichtbar zu machen.
Den Beitrag könnt ihr hier nachhören:
„Mein Name ist Benjamin Füglister. Ich bin der künstlerische Leiter von popcap, dem Preis für zeitgenössische afrikanische Fotografie. Jeder kann teilnehmen am Wettbewerb, egal woher sie oder er kommt oder wie alt sie oder er ist. Die einzige Bedingung ist, dass die Arbeiten nicht älter als drei Jahre sind.“
Seit 2012 wählt eine internationale Jury jedes Jahr fünf Gewinner und Gewinnerinnen. Ziel ist, afrikanische Fotografie in der Kunst zu fördern und sichtbarer zu machen. Das besondere: Die PreisträgerInnen bekommen kein Geld, sondern Öffentlichkeit, wie Benjamin erklärt:
„Wir bieten Ihnen eine Plattform, indem wir 7 bis 10 internationale Ausstellungen im öffentlichen Raum organisieren. Die Arbeiten erreichen so Menschen, die sonst vielleicht nicht mit Fotografie oder den Themen, die gezeigt werden, in Kontakt kommen. Man muss sich das so vorstellen, dass man durch einen Park läuft, zum Beispiel durch den Görlitzer Park, und dann stehen da großformatige 4 bis 5 Quadratmeter große Bilder.“
Zum Beispiel von der jüngsten und ersten deutsche Preisträgerin Julia Runge. Ihre Bilder zeigen das Leben der Baster im Basterland. Eine fast unbekannte Ethnie in Namibia, entstanden aus der Verbindung von europäischen Kolonialisten und einheimischen Frauen. Julia erzählt:
„[Die Baster] wurden von beiden Ausgangsgemeinschaften ausgegrenzt und haben dann eben ihr eigenes geschaffen. Dadurch, dass ich eine Weile in Namibia gelebt habe, und die Menschen auch zu meiner zweiten Familie geworden sind, habe ich die im Zuge meiner Abschlussabreit an der Ostkreuzschule porträtiert.“
Das Basterland ist ein Teil deutscher Kolonialgeschichte, trotzdem sind sie hierzulande unbekannt. Selbst erfahrene Bildredakteure hielten die Menschen auf Julia Runges Arbeiten zunächst für Lateinamerikaner:
„[Ich] bin jetzt natürlich umso stolzer, dass das ein bisschen in die Medien kommt, dass da die Aufmerksamkeit ein bisschen darauf gerichtet wird. Weil es wichtig ist, dass man sich damit auseinandersetzt. Es gibt einen Klischeeblick auf Afrika und es gibt unglaublich tolle FotografInnen aus Afrika, worüber man glaube ich sehr wenig weiß hier in Deutschland.“
Zum 5. Geburtstag von popcap soll jetzt ein Buch mit allen GewinnerInnen der letzten Jahre erscheinen. Ein 480 Seiten schweres Zeugnis eines bunten Kontinents und ganz individuell, wie Benjamin erzählt:
„Jedes Buch wird eingefasst in alte Ausstellungsbanner, die auf der ganzen Welt gezeigt wurden. Das heißt, jedes Buch wird ein Einzelexemplar, ein Unikat.“
Bei einer Auflage von 1000 Stück kostet das natürlich. 46.000 Dollar sollen zusammenkommen auf Indiegogo. Von der aussterbenden Tradition der Ziernarben, Radiosoap-HörerInnen aus Ruanda, über Mutterschaftsriten der Ekondas aus dem Kongo bis zum dunklen Leben der Pigmentkranken in Tunesien, die die Sonne nie sehen. RECAP POPCAP zeigt die enorme Vielfalt der BewohnerInnen des arikanischen Kontinents und ihrer Lebensweisen.
Wer das Projekt unterstüzen möchte, findet die Kampagne noch bis zum 31. Mai auf Indiegogo. Ab 1 Euro könnt ihr dabei sein und es gibt tolle Dankeschöns wie etwa Liegestühle, die mit den auf Stoff gedruckten Kunstwerken bezogen sind.
Wenn ihr ein Crowdfunding-Projekt kennt, das wir hier auch einmal vorstellen sollen, oder vielleicht selbst eines gestartet habt, dann meldet euch bei uns. Am besten per Mail an krautfunding@fluxfm.de, dann landet es direkt beim Richtigen. Habt bitte Verständnis dafür, dass wir aufgrund der vielen Einsendungen nicht alle Projekte vorstellen können.
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