Michael Müller von der SPD im FluxFM-Kandidatencheck
Wie ticken die Kandidaten? Das wollten wir von FluxFM wissen und haben alle Spitzenkandidaten für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus einem Kandidatencheck unterzogen.
Michael Müllers politische Wurzeln liegen in Berlin-Tempelhof. Dort war er in den 1990ern Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung, zuletzt Fraktionsvorsitzender. Seit 1996 ist Mitglied des Abgeordnetenhauses in Berlin.
Als Michael Müller im Dezember 2014 Klaus Wowereit als Regierender Bürgermeister nachfolgte, soll es Berliner gegeben haben, die sich seinen Namen einfach nicht merken konnten – trotz dieser langen Zeit in der Stadtpolitik. Mittlerweile würden ihn wohl die meisten Bewohner der Stadt erkennen, wenn er bei einem Feierabendbier in einer Kneipe in der Bergmannstraße sitzt und Bratkartoffeln mit Rührei isst.
Welches ist für Sie das Unwort des Jahres?
Das Wort „Obergrenze“, weil damit immer verbunden wird, dass wir niemanden mehr aufnehmen können, dass wir Flüchtlingen, die aus Not zu uns kommen, nicht mehr helfen können, weil das zu viele sind. Ich finde fatal, dass das oft in diesem Atemzug genannt wird. Ich denke, da muss man sehr aufpassen. Es ist richtig, Menschen zu helfen, die aus Krieg und Not zu uns kommen, auch wenn das für uns manchmal eine Belastung ist. Man muss es gut organisieren, aber erst mal muss man Menschen in Not helfen. Diese Wort „Obergrenze“ beschreibt einen anderen Weg.
Wenn Berlin ein Kuchen wäre, welche Zutaten dürften nicht fehlen?
Auf jeden Fall dürfte Zuckerguss nicht fehlen. Der gehört immer mit dazu, wie beim richtigen Berliner Pfannkuchen. Und… die Vielfalt! Das macht diese Stadt aus: Diese Internationalität, die Offenheit, das genießen wir alle. Wie viele Menschen hierher kommen und sich hier wohl fühlen! Das ist großartig und das darf nicht fehlen.
Was ist ihr Notfallplan im Falle, dass es mit der Politik irgendwann mal nicht mehr so läuft?
Als Kind wollte ich mal Astronaut werden, aber dafür bin ich jetzt zu alt. Also, wenn das irgendwann einmal soweit ist, dann werden wir mal gucken, was dann so ist und was dann auf mich zukommt. Im Moment habe ich dafür keine Pläne. Das lass ich so auch gar nicht an mich herankommen, weil ich natürlich mit voller Konzentration an einem guten Ergebnis für die SPD arbeite und wir liegen in allen Umfragen vorn. Insofern kann und will und muss ich mich damit nicht auseinandersetzen.
Welche politische Entscheidung bereuen Sie?
Als es Privatisierungen gegeben hat in Berlin Ende der 1990er Jahre, habe ich mich in einigen Sachen dagegen entschieden, zum Beispiel als unsere Berliner Wasserbetriebe privatisiert wurden. Ich habe aber bei der Privatisierung der Stromnetze auch zugestimmt. Heute sehen wir alle, dass es falsch ist, solche Betriebe zu privatisieren. Wir konnten das glücklicherweise auch im meiner Amtszeit korrigieren, aber es war ein Fehler, zu glauben, dass Private alles besser können.
Restaurant, Kneipe oder Späti – wo trifft man Sie?
Ich bin spätabends nach den Terminen auch immer gerne in der Kneipe, um ein Bier zu trinken, aber ich esse auch immer gerne etwas dazu, deswegen suche ich mir immer etwas, wo man dann doch essen kann. Da reicht auch etwas einfaches, Bratkartoffeln und Rührei zum Beispiel. In der Bergmannstraße gibt es viel Auswahl und ich bin immer sehr gerne dort, weil es sehr nahe an meinem Kiez in Tempelhof ist.