Ein Traum von Weltmusik | Radio Arty
22. Juni 2017, 19 Uhr
25. Juni 2017, 22 Uhr
Dr. Mark Terkessidis veranstaltet gemeinsam mit Kolleg*innen, Musiker*innen und Kritiker*innen am 23. und 24. Juni im HAU 1 das Ein Traum von Weltmusik-Festival und ist in dieser Woche zu Gast bei Radio Arty.
Name:
Mark Terkessidis
Wie beschreibst du deine Kunst?
Meine Kunst war immer die Kritik. Ich finde aber, dass sich das „Besprechen“ von Werken in Musik, Literatur oder Kunst ziemlich erschöpft hat. Insofern sollte der Kritiker heute auch einer sein, der sich selbst mit seinem Wissen einbringt in die Produktion. Also habe ich in den letzten Jahren unter anderem mit ca. 250 anderen zusammen ein Musikprojekt gemacht.
Was treibt dich an?
Ein brennendes Interesse an der Fülle der Welt, Angst vor Langeweile und eine tiefe Feindschaft gegenüber hohlem Gerede, schlechter Musik und der Ästhetisierung von Wikipedia-Artikeln.
Wann kann man das nächste Mal etwas von dir sehen?
Mein Kollege Jochen Kühling, eine Reihe von Kritikern und Musikern und ich machen ein ganzes Wochenende im HAU 1 ein Festival mit dem Titel Ein Traum von Weltmusik. Da geht darum, dass die Weltmusik eigentlich in den späten 1960er Jahren in Deutschland erfunden wurde.
http://www.hebbel-am-ufer.de/programm/spielplan/2017-06/traum-von-weltmusik/3274/
Wer sollte dort vorbeikommen?
Du interessierst dich sowohl für große Gefühle als auch für Experimente; Du willst keine Schubladen, sondern offenes Gelände; Du hast die Nase voll von Smartphone-kompatiblem Gedudel und möchtest auch mal wieder ernsthaft über Musik sprechen; Du fürchtest Dich so wenig wie wir vor „großen Namen“ und hast Interesse am Machen und Ausprobieren. – Komm vorbei.
Du weißt nicht, was Du am 23. und 24.6 machen sollst. Komm vorbei :)
Was ist dein Kunst-Insidertipp?
Peter Hilles unglaubliche Schablone des Sternenhimmels aus dem Jahre 1575, „Dess Mercurij Circkel und Lauff“, in der (ansonsten leider ziemlich) enttäuschenden Alchemie-Ausstellung „Die große Kunst“ in Berlin – eine gigantische, opulente Maschine aus Papier und Gravur.
Was muss man sonst noch über dich wissen?
Im Juli erscheint mein neues Buch bei Reclam: Nach der Flucht: Neue Ideen für die Einwanderungsgesellschaft. Wer noch andere Sachen wissen will: fragen.
Ein Traum von Weltmusik kuratiert von Mark Terkessidis und Jochen Kühling
Deutsche und europäische Minimal Music der 1970er Jahre, Übergänge, Experimente
23. und 24. Juni 2017, ab 19 Uhr, HAU Hebbel am Ufer (HAU1)
Konzerte: das Ensemble „Heimatlieder aus Deutschland“* interpretiert Werke von Karlheinz Stockhausen, Hans Otte, Peter-Michael Hamel, Simeon ten Holt und Grete von Zieritz
Vorträge: Jutta Koether, David Toop, François Tusques; Musik von François Tusques
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