Ausstellungsansicht “Zwischen Räumen” im ZKR Schloss Biesdorf; Gordon Matta-Clark: Anarchitecture, 1974 (links), Office Baroque, 1977 (rechts), © Courtesy The Estate of Gordon Matta-Clark und Galerie Thomas Schulte, ERIC CONVENTS, ROGER STEYLAERTS, Office Baroque, 1977-2005 (mitte), 16mm Film auf Video, © Courtesy of Electronic Arts Intermix (EAI), New York (Foto: Frank Sperling)
Ausstellungsansicht “Zwischen Räumen” im ZKR Schloss Biesdorf; Gordon Matta-Clark: Anarchitecture, 1974 (links), Office Baroque, 1977 (rechts), © Courtesy The Estate of Gordon Matta-Clark und Galerie Thomas Schulte, ERIC CONVENTS, ROGER STEYLAERTS, Office Baroque, 1977-2005 (mitte), 16mm Film auf Video, © Courtesy of Electronic Arts Intermix (EAI), New York (Foto: Frank Sperling)

Andrea Pichl & Nina Mende – Zwischen Räumen | Radio Arty

▷ Letzte Änderung: 2017-07-28
By Raoul [FluxFM] |
Im Radio:
27. Juli 2017, 19 Uhr
30. Juli 2017, 22 Uhr

Radio Arty Logo Wie formen politische und wirtschaftliche Interessen den urbanen Raum? Welche Grenzen und Machtgefüge sind ihm eingeschrieben? Und mit welchen künstlerischen Mitteln können sie sichtbar gemacht oder überwunden werden?

Bei Radio Arty berichten Künstlerin Andrea Pichl und Kuratorin Nina Mende von der Gruppenausstellung Zwischen Räumen im ZKR – Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum Schloss Biesdorf.

 

Andrea Pichl, Bau auf, bau auf, 2010-2017, Farbfotografien, © Courtesy die Künstlerin und Krome Gallery (Foto: Andrea Pichl)

Andrea Pichl – Bau auf, bau auf – Großklicken!

Namen:

Andrea Pichl und Nina Mende

Andrea, wie beschreiben andere deine Kunst?

„Mit einem kritischen Gespür für Details hinterfragt Andrea Pichl die Architektur und Stadtplanung der Nachkriegsmoderne, insbesondere den standardisierten Plattenbau. In ihrem stetig wachsenden Fotoarchiv sammelt die Künstlern Bilder industriell vorgefertigter Bauwerke der ehemaligen DDR, aber auch westlicher Großstädte wie London, Paris, New York oder Dublin. Hierbei interessiert sie weniger die dahinterliegende Ideologie selbst als vielmehr die Kuriositäten, die ihren Umsetzungsversuchen in Architektur und Städtebau entspringen. Die Fotoarbeit Bau auf, bau auf beispielsweise versammelt Bilderpaare von Bauwerken, deren hermetische Fassaden unerwartet durch scheinbar unzweckmäßige Anbauten, Durchbrüche oder Zierelemente entfremdet wurden.“ (Textauszug aus der Broschüre Zwischen Räumen, Nina Mende, ZKR)

„Seit 2008 sammelt Pichl in einem Archiv eigenhändig aufgenommene Fotos und gefundene Grundrisse der Wohnblöcke, die sie im In- und Ausland aufgesucht hat. […] Einen Schwerpunkt in ihren Untersuchungen bildet die Fertigbauweise, die seit den 1920er Jahren den Wohnungsbau in der funktional gedachten Stadt bestimmt hat. Dabei reichen die Beispiele, auf die sie sich zeichnerisch, fotografisch und skulptural bezieht, vom modularen System, das Architekten für die vom Fabrikanten Tomás Batá in den 1920er Jahren im tschechischen Zlín errichtete neue Stadt entwickelten, über den industriellen Wohnungsbau in Plattenbauweise, wie er in der DDR praktiziert wurde, über das 1965 vom Fluxus-Manager George Maciunas propagierte „Prefabricated Building System“, das sich am sowjetischen Betonplattenbau orientierte, bis hin zum sozialen Wohnungsbau der 1970er und 1980er Jahre in den Pariser Vorstädten.“ (Textauszug eines Essays von Gabriele Knapstein, Leiterin Hamburger Bahnhof, Berlin)

Nina, wie beschreibst du eure Kunstinstitution?

Gordon Matta Clark, Splitting, 1974, Schwarz-Weiß-Fotografie, © Courtesy of the Estate of Gordon Matta-Clark und Galerie Thomas Schulte

Gordon Matta Clark – Splitting – Großklicken!

Das Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum wirkt an einem Ort mit bewegter Geschichte im Osten Berlins: Das 1868 erbaute Schloss Biesdorf ist umgeben von einem schönen Park. Wir füllen diesen klassizistischen Bau mit thematischen Gruppenausstellungen, die sich mit dem Zusammenspiel von Kunst, Architektur und öffentlichem Raum beschäftigen. Zu sehen gibt es internationale zeitgenössische Kunst Seite an Seite mit Kunst in der DDR. So eröffnen sich oftmals ungeahnte, interessante Bezüge zwischen künstlerischen Positionen von damals und heute. Das ZKR ist ein Projekt der Grün Berlin GmbH, die z.B. auch Parks wie das Tempelhofer Feld oder den Park am Gleisdreieck bespielt und verwaltet.

Andrea, was treibt dich an?

Gefundene, gesehene, fehlerhafte und absurde räumliche / architektonische Arrangements. Scheinbar nebensächliche Details und „Unräume“. Der jetzige Zustand dieser Details von ehemals progressiv gewollten und gedachten Konzepten.

Wo kann man gerade etwas von dir sehen?

Im ZKR: Die Ausstellung Zwischen Räumen läuft noch bis zum 8. Oktober 2017.

Was muss man sonst noch über dich wissen?

Alle Infos gibt’s auf artmap.com.

Nina, wann sollte man nach Biesdorf kommen?

An jedem Tag außer dienstags zu unseren Öffnungszeiten für einen Ausstellungsrundgang. An einigen Sonntagen bieten wir öffentliche Führungen an und wir veranstalten regelmäßig Künstlergespräche, Workshops oder Performances. Die aktuellen Termine stehen auf zkr-berlin.de.

Wer sollte dort vorbeikommen?

Alle und jede/r! In der aktuellen Ausstellung kommen besonders Menschen auf ihre Kosten, die an einem radikaleren und künstlerisch motivierten Umgang mit Raum, Stadt, Architektur Interesse haben. Die gezeigten künstlerischen Interventionen führen u.a. ins New York der 70er Jahre, ins Berlin der 70er und 80er und in das globale Dorf von heute.

Was ist euer Kunst-Insidertipp?

Natürlich Marzahn entdecken…
Danach in die andere Richtung weiterziehen und im ZK/U in Moabit vorbeischauen!

:infoboxyaneq:

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