All Walls Must Fall | Daddeltipp
10.316 Tage – genau so lange trennte die Mauer Berlin. Diese Woche gab es ein historisches Jubiläum. Seit der Nacht von Montag auf Dienstag ist die Mauer länger weg, als sie gestanden hat. Doch was wäre, wenn die Mauer nie gefallen wäre? Wenn der Kalte Krieg nie aufgehört hätte? Genau dieses Szenario präsentiert das Spiel „All Walls Must Fall“. Wir haben es für euch angespielt.
ACHTUNG: Im Beitrag werden Ereignisse erwähnt, die von manchen Spielern als Spoiler verstanden werden können.
Den Beitrag von Ron Stoklas gibt es hier zum Nachhören:
Deutschland in Games – mehr als Weltkrieg
Los geht’s mit einem Knall: Im Herzen der Stadt, direkt am Fernsehturm, explodiert eine Bombe. Nur wer ist dafür verantwortlich? Dieses Rätsel gilt es in „All Walls Must Fall“ zu lösen – und ganz nebenbei die Katastrophe zu verhindern. Dafür wird der Agent Kai in die Vergangenheit geschickt. Das Szenario wurde bewusst gewählt, wie Jan David Hassel erklärt, Gamedesigner beim verantwortlichen Entwicklerstudio „Inbetweengames“.
„Deutschland in Videospielen, dann ist man ganz schnell im 2. Weltkrieg. Wir wollten was in Berlin machen, weil es sehr selten in diesem Rahmen gezeigt wird. Wir wollten was mit SciFi oder Cyberpunk machen, einfach weil das als Spieleentwickler recht dankbar ist, weil man da viele abgefahrene Sachen machen kann. Auch von der Spielmechanik her. Es ist ein bisschen so wie Magie. Und dann wussten wir, dass wir auf alle Fälle etwas mit Musik machen wollen.“ (Jan David Hassel)
Tanzen im Berlin des Jahres 2089
Das Spiel führt in futuristische Clubs in Ostberlin. Zwischen tanzenden Clubgängern wird nach Informationen gesucht oder mit Feinden verhandelt – egal ob mit Waffengewalt oder taktisch. Heißt: ein Problem kann hier durchaus auch mal im Dialog gelöst werden. Die gesamte Welt ist dabei in einem düsteren Noir-Look gehalten – inspiriert vom heutigen Nachtleben der Stadt.
Zum Start des Projekt ging es für das Team von Inbetweengames erst einmal auf Forschungsreise. Dabei wurde laut Hassel gezielt überlegt, welche Themen visuell im Spiel aufgegriffen und repräsentiert werden sollen. Neben blanken Betonszenarien wird im Spiel auch das Queere der Clubsszene präsentiert.
Live. Die. Repeat.
Optisch verschwimmen die in 2D dargestellten Charaktere mit der teils in 3D animierten Welt. Neben der ansprechenden Grafik, spielt vor allem die Musik eine große Rolle. Jede Aktion findet zum Takt der Musik statt und verändert sich mit ihr. Und da kommt das Zeitreiseelement in Spiel. Stirbt die Figur bei einer Aktion ist es möglich zurück zu spulen. Aber Achtung – die Zeit kann immer nur ein paar Sekunden zurück gedreht werden. Mit jedem Takt Musik bewegt sie sich einen Schritt zurück. Eine Zeit-Musik-Achse, wenn man so will.
„Dann haben wir da weiter mit experimentiert mit vor- und zurückspulen und dann haben wir gemerkt, „hui, jetzt haben ja irgendwie Zeitreise.“ Und dann fiel das alles so zusammen, dass wir wussten jetzt haben wir einen roten Faden, dass ist so eine Tech-Noir-Zeireise-Geschichte.“ (Jan David Hassel)
Ein fesselnder Spionagethrillers
Zwar dauert das Game nur wenige Stunden, langweilig wird es aber auch beim erneuten Spielen nicht. Einerseits, weil die Levels des Spionagethrillers im Tech-Noir-Stil jedes Mal neu kombiniert werden. Andererseits, weil der optisch und akustische Stil des Spiels eine Spannung erzeugt, die man gern öfter erleben will.
Derzeit befindet sich „All Walls Must Fall“ noch in der Entwicklung. Durch eine Early access-Option, ist es bereits spielbar. Aber auch die finale Version ist schon in Sicht: Am 23. Februar erscheint das Spiel für Windows, Mac und Linux.
Genre: Action-Taktik
Release: 23.02.2018
Publisher: Inbetweengames
Entwickler: Inbetweengames
Preis: 14,99 Euro – durch aktuelle Rabattaktion für 7,49 Euro
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