Apps für Betrunkene
Wer gerne ordentlich feiert kennt diese Problemchen: Mal wieder Nummern gewählt, die man eigentlich besser nicht hätte wählen sollen? Den oder die Ex mit dramatischen Simsen bombardiert? Oder die Ringbahn in voller Länge genossen – schlafend? Hier sollen Apps Abhilfe schaffen, die unser Leben regeln, wenn wir betrunken sind.
Wenn die Party wild war, bleibt eines nicht aus: der vorsichtige, fast ängstliche Blick aufs Handy am nächsten Morgen. Denn betrunken erscheinen oft die dümmsten Ideen wie ein Geniestreich…
Apps wie DrunkBlocker oder Drunk Lock sollen solche vermeintlich genialen Aktionen verhindern, indem sie einzelne Nummern und Funktionen, oder Seiten wie Facebook sperren. Wenn man es doch versucht, muss man vorher eine Matheaufgabe lösen, so richtig mit hoch x… Klappt das – erwartbarer Weise – nicht, muss man warten bis der Timer abgelaufen ist. In den USA ist Drunk Mode die beliebteste App dieser Art. Sie sperrt nicht nur Nummern, sondern hilft auch bei Gedächtnislücken, sagt Erfinder Joshua:
„With the breadcrumbs-feature on the drunk mode app, you are able to chase your steps from the night before – and see where you went and when you went there.“
Und wer kennt das nicht… gut angetüdelt geht’s ab in die Ringbahn… nur noch eine Station, bloß nicht einschlafen… Und: peng Pankow! Mit Drunk Mode wüsste man wenigstens, wie viele Runden man gedreht hat. Dank der Funktion „Find my Drunk“ findet man außerdem seine betrunkenen Freunde. Die Brotkrümel-Route der letzten Nacht kann man – wenn man denn will – übrigens per Knopfdruck auf Facebook und Twitter teilen.
Erinnert an die LIVR-App – ein Soziales Netzwerk nur für Betrunkene. Um reinzukommen, bläst man in ein kleines Alkohol-Messgerät, das man ans Smartphone docken kann. Gründer Avery erklärt:
„It takes your BAC – your BloodAlcohol Content – and if you are, lets say indebriated enough, we will let you into the App to participate.“
LIVR zeigt dann nicht nur die Betrunkenen-Hot Spots, sondern bietet auch ein Wahrheit-oder-Pflicht-Spiel an – und hat natürlich auch an Drunken calls gedacht… die App verbindet sich per Zufallsmodus mit anderen Usern. Das i-Tüpfelchen aber ist der Blackout-Button:
„At the end of your night – no matter what happend – you can press the Blackout-Button and it will completely erase all evidence of what you have done that evening.“
So versprach es LIVR-Gründer Kyle zumindest. Klang nach der App des Jahres… bis raus kam, dass alles nur ein Spaß war. Aber so unrealistisch ist das gar nicht – ein Netzwerk für Betrunkene. Ein kleines Alkohol-Messgerät fürs Smartphone gibt’s zumindest schon, wenn auch zum Schutz der Autofahrer gedacht. Wie Start-Blocker, die das Auto nur frei geben, wenn man vorher pustet – in Frankreich bereits gang und gäbe.
Hier sorgt die Drunk Mode App übrigens auch vor – und sendet per Knopfdruck deinen Standort an ein Taxi… bisher allerdings an Uber. Da kann man unter Umständen ziemlich lange warten, bis man nach Hause gebracht wird…
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