Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt.
Erst eins, dann zwei,
dann drei, dann vier
und jede Menge Popsicles.
– Anonym
Der Reim funktioniert für euch nicht? Ist euch nicht weihnachtlich genug? Glücklicherweise gibt es einige Künstler*innen, die es mehr draufhaben als wir. Im Singenden, klingenden Adventskalender, der weihnachtlichen Ausgabe der wohlbekannten Popsicles, bekommt ihr jede Menge Infos über Weihnachtslieder. Mit diesem winterwunderlichen Nerdwissen könnt ihr auf jeder Weihnachtsfeier glänzen.
Innerhalb eines kurzen Tages schrieb und produzierte Sir Elton John einen Weihnachtssong für niemand geringeres als seine Fans – inklusive Dankesbotschaft. Süß? Ja! Kollegin Elisa Beier stellt ihn euch vor:
Mit Mama ließ er 1968 Mütterherzen höher schlagen: Heintje. Und was darf in der Discographie keines*r „selfrespecting“ Künstler*in fehlen? Klar, ein Weihnachtsalbum. Wie gut das von Heintje ist, weiß Musikredakteurin Sarah Kawelke:
Kapitalistische Kacke? Weihnachten eine Erfindung von Coca Cola? Das Gerücht hält sich hartnäckig unter grinchigen Weihnachtshatern. Dabei bringt es doch auch so schöne Tracks vor wie Shake Up Christmas. Selbst wenn euch der Titel nichts sagt, Kollege Daniel Meinel ist sicher: ihr kennt es alle!
Die 10jährige Gayla Peevey singt zu Beginn der 50er Jahre über einen ganz besonderen Wunsch: ein Nilpferd. Und ja, es soll ein echtes sein. Der Weihnachtsmann braucht das auch nicht durch den Kamin zu quetschen, er kann es einfach vor die Tür stellen – wie nett von Gayla. Und ihr Wunsch geht in Erfüllung: für umgerechnet 28.000 Dollar wird die kleine Matilda in einer Spendenaktion gekauft.
Einige TV-Serien warten mit ganzen Christmas-Soundtrack-Compilations, falls euch „In der Weihnachtsbäckerei“ doch mal aus den Ohren hängt. In O.C. California wird nicht nur Weihnachten und Chanukka gefeiert, sondern Weihnukka. Sarah Kawelke schwelgt in Erinnerungen an Seth Cohen im Weihnukka-Pulli und stellt euch ihren liebsten Weihnachtssong daraus vor:
Nikolaus von Myra – immer im Windschatten des großen Weihnachtsmanns. Doris Day widmete ihm eine schnulzig-schönen Weihachtshymne, Daniel widmet Doris Day den Titel Adventsicle des Nikolaustages:
Trällern für den guten Zweck. Bob Geldof und Midge Ure machten es in den 80ern vor, die TV Alltars bestehend aus No Angels, Bro’Sis, Martin Kesici und vielen mehr machten es nach. Kollegin Elisa Beier findet, für 3,5 Minuten ist alles gut:
Ein traditioneller Folksong, mit dem ursprünlich der Toten des Vorjahres gedacht wurde zum Weihnachtssong umfunktioniert? Funktioniert. Sarah Kawelke hat dazu noch eine Version gefunden, die wunderbar ruhig und weihnachtlich ist – von Sufjan Stevens:
Der neue Song von Oh Wonder aus London will mit This Christmas ein bisschen Kraft spenden und Optimismus unter den Leuten verbreiten, die Weihnachten weit weg vom gemeinsamen Glühwein trinken und Geschenke auspacken verbringen müssen:
Von der Kindergeschichte zum Weihnachtsklassiker: Rudolph The Red Nose Reindeer. Noch heute erscheint der Song in unzähligen Variationen, mal als Reggae-Nummer mit Karibikflair oder als HeavyMetal Aufnahme. Oder wie heute in einer leicht verdaulichen Version von Jack Johnson:
2003 erscheint der Weihnachtsfilm „Tatsächlich…Liebe“ in den Kinos, erweicht unsere geschundenen Herzen – und macht uns zum Fan von Billy Mack. In der RomCom versucht der fiktive Ex-Rockstar mit einer weihnachtlich modifizierten Coverversion von Wet Wet Wets „All I Want Is Love“ sein Comeback zu feiern.
Anleitung für ein Erfolgsrezept: man nehme einen Weihnachtssong auf halber Geschwindigkeit mit einem Tonbandgerät auf und spiele diese Harmonie dann wieder in doppelter Geschwindigkeit ab. Anschließend wählt man niedliche Tiere, die sich gut für eine fiktive Musikgruppe eignen und denke sich einen einen fetzigen Bandnamen aus.
Es gibt Künstler*innen, die werden auf Schritt und Tritt verfolgt. Taylor Swift ist so eine. Und so ist es kein Wunder, dass sich alle Medien wie Geier auf die Nachricht stürzen, dass TayTay ein Weihnachtssong rausbringt. „Christmas Tree Farm“ ist der famose Jahresabschluss ihrer hypererfolgreichen Zwanziger. Happy Birthday Taylor Swift.
Komponiert und getextet wird das Original 1941 von Katherine K. Davis. Über die Jahre entstehen zahlreiche Versionen des Weihnachtsklassikers „Little Drummer Boy“ – von Bing Crosby/David Bowie über Dolly Parton bis Justin Bieber. Im Jahr 2001 veröffentlicht die Girlband um Beyoncé eine ganze Weihnachtsplatte – das Feature für Little Drummerboy: die damals gerade 15-jährige Solange.
Bewährtes Druckmittel, um Kinder dazu zu bringen, ihr Zimmer aufzuräumen? – Petzen beim Weihnachtsmann. Wie unordentlich das Zimmer von Killers-Frontmann Brandon Flowers gewesen sein muss, können wir nur erahnen, denn: Santa ist mächtig sauer auf ihn.The Killers spenden einen Teil der Einnahmen ihres Weihnachtssongs an die Product-Red-Initiative zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria. Damit dürfte doch wohl wenigstens ein Geschenk drin sein, oder?
Verkaufszahlen und Prestige hoch Tausend inklusive Fernsehshows und Wetten um den Zweitplatzierten – klar, dass da jeder was vom Kuchen haben will. 1952 veröffentlicht der New Musical Express erstmals die UK Singles Charts zur Weihnachtszeit und kann inzwischen auf eine lange Tradition zurückblicken. 1955 veröffentlicht Dickie Valentine das „Christmas Alphabet“ und schafft es ebenfalls auf den ersten Platz – als erster Weihnachtssong in der Geschichte der „Christmas Number Ones“.
Weihnachtszeit – verschneite Landschaften, knisternde Kamine, besinnliches Beisammensein. Weihnachtszeit in Berlin – überfüllte Weihnachtsmärkte, eine Glühweinbude an der nächsten, Regen und Matsch. Wenn es aber die Hälfte der Stadt um die Weihnachtszeit doch in die alte Heimat verschlägt und dann noch Element of Crime im Radio läuft, kehrt auch in Berlin besinnliche Ruhe ein.
acey Musgraves ist smart, witzig, eine talentierte Songwriterin und noch bessere Sängerin. In den USA ist sie bereits ein Star, millionenfache Albumverkäufe und Grammyauszeichnungen, dass einem schwindlig werden kann. Dieses Jahr erschien schon ihr zweites Weihnachtsalbum ihrer jungen Karriere, die Kacey Musgraves Christmas Show.
Auch wenn das Weihnachtslied perfekt auf jede Weihnachtsszene in sämtlichen Harry Potter-Filmen passen würde, ist es der kleine Macaulay Culkin, mit dem wir jedes Jahr aufs Neue mitfiebern.
Ein noch relativ frischer Beitrag im Kanon schlecht gelaunter Anti-Weihnachtssongs kommt von Art Brut Frontmann Eddie Argos und der Berliner Band Gurr. Statt stimmungsvoller Streicher und Glockenklang gibt‘s Garage-Punk-Kreissägen-Gitarren und Schlagzeug-Geballer. Es hat halt jeder seine ganz eigene Definition von Besinnlichkeit – Gurr mit Christmas Time featuring Eddie Argos.
Chris Rea wird von seiner Frau mit dem Auto in London abgeholt, raus aufs Land solls gehen, doch weit kommen sie nicht, bevor sie das erste mal im Stau stecken. Er schaut aus dem Fenster, sieht all die schlecht gelaunten Menschen im Verkehrschaos und ihm kommt die Idee für einen seiner größten Klassiker: „ Driving Home For Christmas“. Bis er den Song veröffentlicht, vergehen jedoch fast zehn Jahre. Erst als Van Morrison 1986 Interesse bekundet, entscheidet sich Chris Rea, ihn selbst rauszubringen. Weise Entscheidung, wir hören ihn jetzt und wünschen eine gute Fahrt.
Wir versuchen es heute mal mit Bing Crosbys „White Christmas“ – der meist verkauften Single aller Zeiten. Seit 1947 singt er vom Wunsch der weißen Weihnacht und spricht damit geschätzten 50 Millionen Käuferinnen und Käufern aus der Seele. Wer weiß, vielleicht erleben wir ja noch das große Weihnachtswunder und haben morgen Schnee vor der Tür – man wird ja wohl noch träumen dürfen.
„All I Want For Christmas Is You“ – jeder kennt ihn, jeder hassliebt ihn. In den Neunzigern schafft es der Song von Mariah Carey nicht mal in die Hot 100 – jetzt ist der Klassiker an die Spitze der Billboard Charts – 25 Jahre nachdem er veröffentlicht wurde, und als erster Weihnachtssong seit 61 Jahren. Das liegt auch an Mariah Careys gewieftem Social Media Konzept. Jahr für Jahr, pünktlich ab dem 1. November bespielt sie ihre Kanäle mit Weihnachts-Content, tritt in verschiedensten Weihnachtssendungen auf, hat ein Kinderbuch geschrieben und einen Animationsfilm veröffentlicht. Im vergangenen Monat brachte Sony zudem eine Deluxe-Ausgabe von Careys „Merry Christmas“-Album mit neuen Versionen des All-Time-Hits auf den Markt. Auch das Musikvideo wurde mit neuem Archivmaterial angereichert und online veröffentlicht. Wir sagen: Chapeau und wünschen schöne Weihnachten mit Mariah Carey und All I want for christmas is you