Eden - Ausschnitt Filmplakat

Eden & Nirgendland | Filme der Woche

▷ Letzte Änderung: 2015-04-30
By Marc Augustat |

Spaß und Ernst. Am meisten haben uns im Kino in dieser Woche ein Film über einen DJ in der House-Szene im Paris der Neunziger beeindruckt – und eine sehr üble, exemplarische Geschichte zum Thema „Sexueller Missbrauch“.

Eden

Eden Eden ist ein Trip durch das Paris der 90er. Paul (Félix de Givry) ist Anfang 20 und aufstrebender DJ. Als elektronische Beats die Clubs der Stadt erobern, beginnen Pauls Freunde von „Daft Punk“ und auch sein eigenes Duo „Cheers“ ihren Aufstieg auf den Dancefloors. Es folgen schillernde Jahre im Nachtleben, mit wechselnden Liebschaften (u.a. Greta Gerwig, Pauline Etienne und Golshifteh Farahani) und manchem Drogenrausch. Paul lebt seinen Traum, doch verliert er sich dabei immer mehr in den Tiefen dieser Parallelwelt.
Eden ist ein Film voller Partys und House und wirft zugleich einen wehmütigen Blick zurück. Ein Film über die Verwirklichung von Träumen und auch deren Scheitern. Mit der Musik von Daft Punk, Joe Smooth, Frankie Knuckles, Terry Hunter und noch vielen anderen.

Kai: „Atmosphärisch und fast schon beiläufig erzählt dieser Film von der Reise eines ganz normalen Typen mit einer Vorliebe für Garage House. Paul ist eher nachdenklich als ein Poser und weigert sich lange, erwachsen zu werden. Ohne zu merken, dass er längst in einer Erwachsenenwelt lebt.“


Nirgendland

Nirgendland Tina (57) wurde schon früh eingetrichtert, dass nichts, was in der gutsituierten Familie passiert, nach außen getragen wird. So erduldet sie die Tortur, hält sie still, als ihr Vater sie über Jahre hinweg sexuell missbraucht. Tina vergräbt ihre Erinnerung so tief, dass sie die Signale ihrer Tochter Sabine nicht zu interpretieren weiß, als diese dem gleichen Täter in die Hände gerät – mit verheerenden Konsequenzen. Diese Dokumentation zeichnet die Ereignisse nach.

Kai: „Eine wahre Geschichte vom Missbrauch über drei Generationen und den Folgen – und von einer Justiz, die dabei eine katastrophale Rolle spielt. Was man in Nirgendland sieht, ist kaum zu ertragen. Aber wohl exemplarisch für viele andere solcher Fälle.“

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