K.I.Z. – Hurra, die Welt geht unter (Ausschnitt Albumcover)

Emilie Nicolas, K.I.Z. und Years & Years | Neue Alben

▷ Letzte Änderung: 2015-07-13
By Raoul [FluxFM] |

Emilie Nicolas – Like I’m A Warrior

Emilie Nicolas – Like I'm A Warrior Für Emilie Nicolas ging am Anfang alles etwas schneller als bei anderen Pop-Musikern. In ihrer Heimat erreichte die Norwegerin mit ihrem Debütalbum prompt die Spitze der Albumcharts. Dem voraus ging schon der große Erfolg ihres ersten Songs überhaupt, „Pstereo“, der von skandinavischen Radio-Stationen hoch und runter gespielt wurde. Nun erscheint das erste Album der 26-Jährigen auch hierzulande. Obwohl die Kompassnadel von Like I’m A Warrior immer auf Pop zeigt, merkt man schnell, dass Emilie Nicolas ausgebildete Jazz-Musikerin ist. Musikalisch bedient man sich für die subtilen Elektro-Beats bei Post-Dubstep à la James Blake und modernem R’n’B. Viele ihrer Songs entstehen aus einem Bauchgefühl heraus, so beispielsweise der aggressive Song „Fail“, dessen Text die Antwort auf ihren Musikschullehrer war, der ihr sagte, sie sei faul. So besingt Nicolas auf Like I’m A Warrior die verschiedensten Gefühlszustände und schafft es, sie im Moment ihres intuitiven Aufkommens festzuhalten.


K.I.Z. – Hurra, die Welt geht unter

K.I.Z. - Hurra die Welt geht unter Als sich die selbsternannten Erfinder des deutschen Humors im Frühling mit der ersten Single „Boom Boom Boom“ zurückmeldeten, dachte man schon, es wäre Schluss mit der Ironie, die K.I.Z. groß gemacht hat. So ernst und ohne Umwege haben die Berliner Hip-Hopper noch nie Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen geübt. Aber Hurra, die Welt geht unter gibt Entwarnung – teilweise. Dass der Sarkasmus nicht verschwunden ist, kann man schon am ersten Song „Wir“ hören. Doch nach der altbekannten Überheblichkeit und Provokation im Opener wird klar, dass K.I.Z. tatsächlich neue Töne anschlagen. Gesellschaftskritisch und reflektiert waren Tarek, Nico, Maxim und DJ Craft bei allem Gossenjargon schon immer, aber so direkt haben sie das nie artikuliert. Eindimensional wird es dabei jedoch nie. Was die Beats angeht, bedienen sich die Kannibalen in Zivil wieder sehr vielseitig von Trap bis Golden Era und sparen nicht gerade an akustischen Reizen.


Years & Years – Communion

Years & Years - Communion „Soulful Electronic Pop“ steht bei Years & Years im Ausweis unter Musikstil. Und mit dem hat das Trio um Sänger Olly Alexander in den letzten Monaten die Blogosphäre aufgemischt. Von London aus haben Years & Years sich so einen Plattenvertrag bei Kitsuné erspielt und sind mit ihrer Art von tropischem Kitschpop sogar einen Nummer-1-Hit in Bulgarien eingeheimst – das können ja auch nur wenige von sich behaupten. Hip und radiotauglich lässt es sich zum Debütwerk Communion nun wunderbar tanzen oder shoppen. Years & Years entsprechen dem Zeitgeist. Ein paar mehr Ecken und Kanten hätten den Jungs sicher gut zu Gesicht gestanden, aber das lernen die schon noch.

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