Filme der Woche: Die zwei Gesichter des Januars & Welcome Goodbye
Die zwei Gesichter des Januars
1962. Der Amerikaner Rydal (Oscar Isaac) hält sich in Athen als Stadtführer und mit kleinen Betrügereien über Wasser. Eines Tages trifft er auf Colette und Chester MacFarland (Kirsten Dunst und Viggo Mortensen). Er ist sofort fasziniert von den beiden, von ihrer kultivierten Art und der scheinbaren Leichtigkeit ihres Lebens. Doch der Eindruck trügt. Als Rydal die MacFarlands in ihrem Luxushotel besucht, bedrängt ihn Chester, einen offenbar bewusstlosen Mann mit ihm fortzuschaffen. Rydal stimmt zu und begibt sich damit in ein dunkles Netz aus Mord, Eifersucht und Intrigen.
Kai: „Patricia Highsmith, die die Vorlage für den Film DIE ZWEI GESICHTER DES JANUARS geschrieben hat, ist auch für ‚Der fremde im Zug‘ und ‚Der talentierte Mr. Ripley‘ verantwortlich. Aus ihrem Roman ist hier ein eleganter und atmosphärischer Psycho-Krimi geworden, bei dem man das böse Ende ahnen kann. Die Sonne brennt unbarmherzig und irgendwann kann man Schweiß und Endorphine unter den eleganten Anzügen förmlich riechen.“
Welcome Goodbye
Ob enthusiastische Taiwanesinnen, die ganz Europa in nur acht Tagen scannen, ein mexikanischer Filmemacher, der unbedingt einen Kurzfilm während seines kurzen Aufenthalts realisieren möchte, oder ein holländischer Schriftsteller, der einen Roman über Berlin schreibt: sie alle und noch ein paar mehr wollen ihr ganz eigenes Berlin entdecken. Der Dokumentarfilm WELCOME GOODBYE beschäftigt sich mit dem Phänomen des rasant wachsenden Tourismus in Berlin und dessen positiven wie negativen Folgen. Gentrifizierungsphobien, Touristenfeindlichkeit, Existenzängste – WELCOME GOODBYE versucht die momentan vorherrschenden gesellschaftlichen Stimmungen einzufangen und zu dokumentieren und geht dabei der Frage nach: Wem gehört Berlin?
Kai: „Was fasziniert Touristen an der Hauptstadt? Wie ist das, wenn das Haus, in dem man wohnt, auf einmal eine Attraktion ist? Wird Berlin auf ewig so attraktiv bleiben? Die Filmemacherin Nana Rebhan hat hier eine echte Fleißarbeit abgeliefert. Sie begleitet Touristen mit unterschiedlichen Motivationen durch ihre Tage und Nächte, spricht mit Experten und Betroffenen – das Resultat ist ein atmosphärischer Film, der viel Futter fürs Gehirn liefert.“
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