Filme der Woche: Familienfieber & Top Girl oder La Déformation professionnelle
Familienfieber
Majas und Uwes Beziehung steckt in der Routine des Alltags fest, Uwe kultiviert seine schlechte Laune. Alina, Tochter von Maja und Uwe hingegen ruft im Rahmen ihrer neuentdeckten Liebe Nico zum Familientreffen mit Nicos Eltern auf. Schlecht vorbereitet geht es zu einem Ort in Brandenburg, gerade die beiden Männer verstehen sich prächtig – doch die geplante Familienzusammenführung hält Überraschungen bereit. Zum Beispiel die, dass Maja schon seit Monaten eine Affäre mit Nicos Vater hat.
Kai: „Aus angeblich vier Seiten mit Stichpunkten und einer Menge Improvisation ist hier eine charmante Familien-Dramödie geworden – mit einem Ensemble, das Spaß an der Sache hatte, fiesen Geräuschen unter der Dusche, Klassengegensätzen und einem einzylindrigen Porsche.“
Top Girl oder La Déformation professionnelle
Helena, 29, alleinerziehende Mutter einer elfjährigen Tochter, ist als Schauspielerin nur mäßig erfolgreich und verdient ihren Lebensunterhalt mit Sexarbeit in einem Escort-Service. Von ihrem Job ist Helena zunehmend genervt – als sie David kennenlernt, bietet sich ihr eine Chance. Der Film bietet Momentaufnahmen einer zeitgenössischen Arbeits-Biografie: Helena in Latex, Lack, Leder, Netzstrumpfhosen, mit langen Wimpern und Sexspielzeug bei der Arbeit. Ein Casting, bei dem sie eine „notgeile“ Frau spielen soll. Marketing im Bordell. Ein Vortrag zu Körper, Alter, Schönheitsoperationen. Und immer wieder: Sex als Performance. Ökonomisierte Beziehungen. Körper-Bilder im Diskurs.
Kai: „‚Top Girl‘ bietet Futter fürs Hirn – die Gegenwart als eine Zeit der Selbstvermarkter und Selbstoptimierer, als Zeit, in der jeder etwas zu verkaufen hat. Der Film ist kühl, stilisiert, distanziert, er sieht gut aus und hat einen guten Sinn für das Absurde. Keine Täter, keine Opfer, keine Lösung – nur das Geld als Treibstoff des Ganzen.„
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