FluxFM Krautfunding: Taprima

▷ Letzte Änderung: 2014-07-15
By Diana Hagenberg [FluxFM] |

Name: Taprima
Funktion: Tattoo Roboter sticht Kunst auf Haut

Website: Taprima
Crowdfunding: Deutsche Mikroinvest

Alle Leute, die am eigenen Leib Erfahrungen mit schlechten Tattoos gemacht haben oder noch kein Tattoo haben, aber eins wollen oder alle HörerInnen mit Muttermalen und Leberflecken: Mal hergehört! In dieser Ausgabe des FluxFM Krautfunding stellt euch Zarah-Louise Roth einen Mann vor, der einen Tätowierer-Roboter bauen möchte.

„Das Baby sieht ja aus wie Mussolini.“, denkt sich Miguel Silva, als ein Freund ihm ein Tattoo von seinem Nachwuchs zeigt. Der Grafikdesigner aus Köpenick hat eine Idee:

„Die Idee heißt Taprima. Das steht für Tattoo Printing Machine, eine vollautomatische computergesteuerte Tatöwiermaschine an Hand eines Roboterarms.“

Tätowierungen sind ja auch nichts anderes als Bilder, die man drucken kann – mit einem wichtigen Unterschied:

„Wenn ich ein Bild hab, was zweidimensional ist und ich will das auf eine dreidimensionale Fläche bringen, muss ich das berücksichtigen, damit das Bild nicht verzerrt wird. Und das ist auch das Problem bei der Tätowierung bei meinem Freund gewesen, dass das Kind auseinandergezogen war.“

Die Maschine scannt die Haut ein und das Bild wird auf die dreidimensionale Fläche umgerechnet. Das geht superschnell, millimetergenau und sowohl schwarz-weiß als auch in Farbe. 7x7cm kosten 50 Euro, jeder weitere Quadratzentimeter 1 Euro. Und was ist, wenn man zuckt, weil es weh tut? Miguel Silva:

„Man wird natürlich fixiert, aber nicht so, dass man komplett eingespannt wird. Aber man kann innerhalb kürzester Zeit nachkorrigieren, dass die Maschine an der richtigen Stelle landet. Die Genauigkeit liegt bei 0,006 Millimeter bei der Tätowierung. Das ist schon sehr genau.“

Taprima kann auch aus bereits vorhandenen Tattoos schöne Neue machen – oder zur Gesundheitsvorsorge verwendet werden. Miguel Silva:

„Man kann auch, indem man einfach den Kopf auswechselt, mit einem Laser die vorhandenen Tattoos entfernen lassen. Was aber auch denkbar ist, dass man den Kopf dazu benutzt, die Haut zu screenen für Hautärzte nach Muttermalen.“

Miguel Silva

Miguel Silva

Leberflecke und Muttermale werden kartographiert und nach einem Jahr kann die C++ basierte Software vergleichen, ob sich etwas verändert hat. Das Patent ist bereits angemeldet. Als nächstes will Miguel Silva mit Hilfe der Crowd einen Prototyp bauen.

„Jetzt ist das ganze auf einer Crowdfundingseite von der deutschen Mikroinvest. Die Entwicklung ist soweit fertig. Jetzt muss das Ganze noch mit einem Prototypen verwirklicht werden. Das ist nicht gerade unerheblich, es sind 250.000 Euro, die da noch eingesammelt werden müssen.“

Einen knappen Monat bleibt dem Grafik-Designer noch dafür. Einige Tattoo-Puristen können sich überhaupt nicht vorstellen, wie eine Maschine einen Menschen ersetzen kann. Präzision ist die eine Sache. Aber Tätowierer sind ja auch Künstler. Miguel Silva:

„Es gibt auch viele Künstler, die sehr gut malen können aber nicht gut tätowieren können. Jetzt ist es aber möglich, eine Vorlage, die ein Künstler gestaltet hat, einzuscannen und umzusetzen, so dass der künstlerische Aspekt erhalten bleibt.“

Und auch der persönliche Kontakt bleibt erhalten. Denn irgendwer muss die Maschine ja auch bedienen. Von den Kultur- und Kreativpiloten ist Miguel Silva sogar Ende August nach Hamburg eingeladen worden, um sein Projekt vorzustellen. Einen knappen Monat hat Miguel Silva noch Zeit, die viertel Million crowdzufunden.

Wenn ihr ein Crowdfunding-Projekt kennt, das wir hier auch einmal vorstellen sollen, oder vielleicht selbst eines gestartet habt, dann meldet euch bei uns. Am besten per Mail an krautfunding@fluxfm.de, dann landet es direkt beim Richtigen. Habt bitte Verständnis dafür, dass wir aufgrund der vielen Einsendungen, nicht alle Projekte vorstellen können.

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