A Tribute To Nils Koppruch & Fink | Frisch gepresst
Vor knapp zwei Jahren starb ganz plötzlich Nils Koppruch. Bekannt geworden war der Singer-Songwriter vor allem als Kopf der Hamburger Band Fink. Nach deren Auflösung 2006 hatte er alleine weitergemacht – und zwei Solo-Platten veröffentlicht. 2011 tat er sich mit Gisbert zu Knyphausen zusammen – gemeinsam waren sie Kid Kopphausen. Viel Zeit blieb den beiden leider nicht gemeinsam auf der Bühne. Vergangenen Freitag, knapp zwei Jahre nach deren Debüt I, erschien jetzt das Doppelalbum A Tribute to Nils Koppruch & Fink.
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Der Beitrag zum Anhören:
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Zwei CDs, 28 Songs und nur Gisbert zu Knyphausen ist zwei Mal drauf vertreten. Aber bei ihm ist das okay, mit ihm hatte Nils Koppruch schließlich sein letztes musikalisches Baby geschaffen – und mit ihm zusammen stand er als Kid Kopphausen wohl kurz davor, auch endlich kommerziell erfolgreich zu werden.
Ein großer Teil der deutschen Indie-Pop-Szene hat sich versammelt, um Nils und Fink Tribut zu zollen. Die songs von Koppruch – interpretiert im Stil der jeweiligen Coverband. Im Bocklet zur Platte heißt es: Am meistens hätte Koppbruch gefallen, dass die Bands und Künstler aus den unterschiedlichsten Ecken die Stücke so spielen, wie es ihnen gefällt, zu ihnen passt oder ihnen möglich ist.
Manche Lieder auf der Tribute-Platte sind soweit vom Original entfernt, dass sie fast nicht wiederzuerkennen sind. Aber das hätte Nils Koppruch nichts ausgemacht. Schließlich hat er auf seinen Konzerten seine Songs auch immer wieder verändert und neu erfunden. Er hat immer das gemacht, worauf er und die Band Lust hatten – und so klingt das Album auch.
Finks Musik war deutscher, alternativer Country. Und auch wenn das erst einmal widersprüchlich klingt – es hat funktioniert! Seinen Stil als Solomusiker hat Nils später dann selbst als „Großstadtfolk“ bezeichnet.
Nicht gerade in der Country-Folk-Tradition, dafür aber nicht weniger passend, untermalen auf dem Tribute-Album auch elektronische Klänge Kopprochs Texte – wie von Günter Rex Märtens. Kettcar sind zum Beispiel mit dabei, Olli Schulz und Band, Nils Frievert, Fehlfarben und Bernadette La Hengst.
Auch wenn es der Anlass nicht hergibt, aber A Tribute To Nils Koppruch and Fink ist eine Platte geworden über die sich Viele freuen können. Zum Abschluss ist wieder Gisbert zu Knyphausen zu hören. Er singt die „Durchreise“ – und genau eine solche ist dieses Album auch geworden.
A Tribute to Nils Koppruch + Fink ist am vergangenen Freitag erschienen. Für alle Fans gibt es auch zwei Konzerte, bei denen einige der Bands der Platte dabei sein werden. Beide Shows sind am 2. & 3. September in Hamburg.
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