GLOW | Breitbild
Zuletzt waren die 80er in Serien trüb, traurig und mysteriös. Mit GLOW kommt jetzt eine neue Netflix-Serie um die Ecke, die die knallbunten 80er zurückbringen will.
Die Serie basiert lose auf der gleichnamigen 80s-Show, in der Frauen in den Wrestling-Ring gestiegen sind, um sich zu verdreschen. Das kann nichts taugen. Oder doch? Ron Stoklas hat sich die Serie für euch angeguckt.
Die 80er Jahre waren ein hartes Pflaster für Schauspielerinnen: Sie sollten hübsch aussehen und den Filmhelden anhimmeln. Rollen à la Ellen Ripley aus Alien oder Sarah Conner aus Terminator, die den Männern auch mal in den Arsch treten dürften, waren Mangelware. Eine Erfahrung, die auch die junge Schauspielerin Ruth Wilder in GLOW zur genüge machen muss. Ihre Karriere läuft schleppend. Jobs sind keine in Sicht. Und gibt es doch mal einen, ist der eher semi-geil.
Weil die Karriere eh schon im Arsch ist, überlegt Ruth sogar die glitzernde Hollywood-Metropole zu verlassen. Vorher will sie es aber noch bei einem Casting versuchen. Gesucht werden Frauen, die offen sind für etwas Neues. Keine Pornos, immerhin! Das Ergebnis ist „GLOW – Glorious Ladies of Wrestling“!
Die Geschichte der Wrestling-Liga wird dabei witzig, spannend und toll besetzt erzählt. Allen voran ist da Alison Brie, die vor allem für ihr Rollen in den Serien Mad Men und Community bekannt ist. Fantastisch verkörpert sie die Figur der Ruth. Ruhig und immer höflich mimt sie die junge Frau auch dann noch, wenn sie von den anderen Charakteren als Bösewicht von Glow abgestempelt wird.
Dass es authentisch wirkt, liegt am Klang und der Optik der Serie: Glitter, Neon und schrille Aerobic-Outfits treffen auf einen Soundtrack-Mix mit Patty Smyth, The Go-Go’s und Quiet Riot. Und wie sollte es für ne 80s-Serie auch anders sein: Auch ein Roboter ist am Start!
Hinter „Glow“ steckt unter anderem Jenji Kohan, die Erfinderin von „Orange Is The New Black“. Es ist also kein Zufall, dass ein ähnlich feministischer Anspruch wie in der Knastserie verfolgt wird. Die Frauen kämpfen nicht für die grölenden Männer im Publikum. Sie kämpfen für sich. Entsprechend liegt der Fokus der Serie weniger auf Bodyslams, Boston Crabs oder Powerbombs – alles Kampftechniken beim Wrestling – sondern auf der Motivation der Frauen in den Ring zu steigen.
Egal ob Wrestling-Fan oder nicht: GLOW liefert in vorerst zehn Folgen einen gelungenen Mix aus tollen Darstellerinnen, einer smarten Story, einem entspannten Soundtrack und einer coolen Neon-Glitter-Optik.
Mehr als genug Gründe also, um in die Serie reinzuschauen! Alles in allem hat GLOW das Potential der nächste große Wurf von Netflix zu werden.
Hier könnt ihr einen kleinen Einblick in die neue Serie bekommen:
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