How NOT to kill your plants
Ja, sie existieren – die Menschen, die sogar Kakteen umbringen. Jene Pflanzen, die in der Wüste überleben. Die gute Nachricht ist, in Berlin gibt es jetzt Workshops für Menschen mit verdorrtem Daumen. Angeleitet werden die Workshops How NOT to kill your plants von der selbsternannten Crazy-Plant-Lady Monika Kalinowska. FluxFM-Redakteurin Jasmin Kröger hat sie in ihrem Neuköllner Ladengeschäft Plant Circle getroffen, das es ganz frisch seit diesem Sommer gibt.
Zeit für Pflanzenpflege ist in Monikas Leben vor Plant Circle kein Thema. Als Journalistin ist sie ständig unterwegs, bis sie zusammenbricht. Diagnose: Burnout. Sie verschanzt sich in ihrer Wohnung:
„Zu dieser Zeit fand ich heraus, dass Pflanzen mir geholfen haben mit der Situation klarzukommen. Je schlechter es mir ging, desto mehr Plfanzen schaffte ich mir an. rückblickend würde ich sagen, sie haben mir beim Heilungsprozess geholfen. Nun bin ich eher der Ganz-oder-gar-nicht-Typ – was im Grunde dazu führte, dass ich meine Wohnung in einen Dschungel verwandelt habe.“
Was Monika damals am meisten nervt: Es ist unheimlich schwer an speziellere Pflanzen ranzukommen. Sie kontaktiert Gärtner*innen in den wärmeren Gebieten der Welt, die ihr außergwöhnliche Exemplare hochziehen und nach Berlin senden. Wissend dass sie nicht der einzige Pflanzennerd in Berlin ist, gründet sie Plant Circle als Anlaufstelle für Menschen mit aber auch ohne grünen Daumen.
„Ich sag‘ immer, Pflanzen haben auch ein Problem mit dem Trinken. Das Problem ist das Überwässern. Und da gibt es dieses Missverständnis, dass das einfach nur zu viel Wasser bedeutet. Aber ich sage immer, alle Probleme starten mit der falschen Blumenerde.“
Bei einer x-beliebigen billigen Muttererde fehlen die wertvollen Inhaltsstoffe – stattdessen gibt es beim Gießen eine nährstoffarme Matschepampe, die die Plfanze am Atmen hindert. Monika rät zu richtiger Pflanzenerde in Bioqualität – und am besten gleich nach dem Kauf in solche umtopfen. Von dem Pseudotipp „Kaffee in die Erde geben“ rät die Expertin hingegen ab:
„Aber Schwarzer Tee hilft, weil der voller Stickstoff ist und den Plfanzen beim Wachsen hilft. Ein weiterer Düngertipp sind Eierschalen, aber die müssen vorher gewaschen werden.“
Die meisten Pflanzen brauchen alle sieben bis zehn Tage Wasser, doch statt striktem Bewässerungsplan hilft oftmals besser nachfühlen und beobachten. Im Winter gehören die Plfanzen weg von der Heizung und brauchen tendenziell nur noch halb so viel Wasser. Ist die Pflanze trotzdem hinüber, bietet Monika einmal im Monat eine kostenlose Pflanzensprechstunde – hier werden Halbtote wieder zum Leben erweckt.
„Ein weiterer Tipp ist, mit einem Stab mehrere kleine Löcher in die Erde zu bohren, um kleine Tunnel zu kreieren, durch die Wurzeln dann besser atmen können. Aber ich kann die Tipps auch nicht alle verraten – dann kommt ja niemand mehr zu den Workshops!“
Und das wäre wirklich schade – alleine um das schöne Ladengeschäft in der Allerstraße 11 in Neukölln mal von innen gesehen zu haben. Dort gibt es sogar Kakteen, die aussehen wie Farne. Die müssen laut Monika nur einmal im Monat gegossen werden – das muss doch irgendwie zu schaffen sein…
Alle Termine des How NOT to kill your plants-Workshops findet ihr auf der Facebook-Seite von Plant Circle.
Unter allen, die sich schon fit im grünen Bereich fühlen, gibt es eine tolle Ufo-Pflanze zu gewinnen. Schickt einfach eine Mail an win@fluxfm.de mit dem Betreff „UFO“ und ihr seid im Lostopf. Viel Glück (>> AGB)!
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