Leviathan & Cinderella | Filme der Woche
Unterschiedlicher könnten sie eigentlich gar nicht sein, unsere beiden Lieblingsfilme dieser Woche: Während Leviathan wuchtig zeigt, was im modernen Russland alles schiefläuft, bietet Cinderella zuckerbuntes Traumfabrik-Kino.
Was kann ein Individuum ausrichten, wenn es einem herzlosen Staat gegenübersteht? Kolia (Alexey Serebryakov) lebt als einfacher Automechaniker im rauen, schönen Norden Russlands. Zusammen mit Frau und Sohn bewirtschaftet er das Fleckchen Land an der Küste der Barentssee, das bereits seit Generationen im Besitz seiner Familie ist. Die unberührte, atemberaubende Landschaft lockt bald den durchtriebenen Bürgermeister Vadim (Roman Madyanov) an, der mit allen Mitteln einer korrupten Bürokratie versucht Kolia von seinem Land zu vertreiben. Eine belastende Akte, die Kolias Jugendfreund Dimitri zu Tage fördert, soll Vadims Enteignungsplänen ein Ende setzen. Doch Vadim hat genügend Geld und mächtige Verbündete in Moskau…
Kai: „Die packende Geschichte eines modernen Hiob, erzählt in tollen Panorama-Bildern. Wir sehen einem kleinen Mann zu gegen den sich aber auch wirklich alles verschworen hat – Politik, Polizei und das Schicksal. Nicht schön, aber ein krasses Bild des modernen Russland, eines Staats, in dem alle unter einer Decke stecken und in dem Wodka fast jedes Problem löst.“
Die junge Ella (Lily James) lebt nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrer ungnädigen Stiefmutter (Cate Blanchett) und deren Töchtern und wird von ihnen nicht nur schikaniert, sondern auch hämisch „Cinderella“ genannt. Als sie eines Tages einem gut aussehenden Fremden (Richard Madden) begegnet, scheint Ella endlich einen Seelenverwandten gefunden zu haben, nichtsahnend, dass er in Wirklichkeit der Prinz selbst ist. Als der Hof alle jungen Frauen des Landes zu einem großen Ball einlädt, macht sich Ella gegen alle Hindernisse und mit Hilfe einer guten Fee (Helena Bonham Carter) auf, um ihr Leben ein für alle Mal zu ändern…
Kai: „Die gute, alte „Cinderella“-Geschichte, verfilmt mit vielen britischen Schauspielern und jeder Menge Situationskomik. Cinderella ist temporeich, bunt – und offensichtlich hatten die Macher ziemlich viel Lust auf ihr Projekt. Klassisches Traumfabrik-Kino in der Gegenwart, macht eine Menge Spaß.“
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