M-sense – Kopfschmerz- und Migränehelfer fürs Handy
Es pocht, es drückt und man kann einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen – hämmernde Kopfschmerzen sind die reinste Qual und bringen viele Betroffene zum Verzweifeln. Aber was tun gegen Kopfschmerzen?
Ein Arztbesuch kann helfen. Es gibt natürlich auch Medikamente für anhaltende Symptome. Das Berliner Startup Newsenselab hat mit M-sense jetzt eine App entwickelt, die dem wiederkehrenden Schmerz auf die Pelle rücken will.
Stefan Greiner, CEO von Newsenselab, erklärt:
„Wir haben uns als Ziel gesetzt, 50% der Migränetage und auch -Intensitäten für Betroffene zu reduzieren. Und das tatsächlich mit einer App und komplett ohne Medikamente.“
Wie in einem Tagebuch dokumentiert die App neben standortbezogenen Wetterdaten auch individuelle Faktoren wie Schlafmuster, Stressphasen oder Essverhalten. Alles wohlgemerkt unter Einhaltung von Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen der Europäischen Gemeinschaft. Diese Daten werden anschließend in Bezug auf ihren Einfluss auf Migräne und Kopfschmerzen analysiert.
Markus Dahlem, Migräneforscher und Mitgründer bei Newsenselab beschreibt:
„Man kann schauen, ob es Muster gibt, dass es vielleicht daran liegt, dass man ein gewisses Verhalten an den Tag legt. D.h. der Nutzer lernt erstmal seinen Lebensstil zu verbinden mit dem häufigen Auftreten der Attacken – und dann gibt es Anleitungen, welche Faktoren man mit dem Arzt besprechen sollte oder auch, welche Vermutungen man wieder sein lassen kann – z.B. das Wetter löst die Attacken doch nicht aus.“
Anschließend werden Therapiemöglichkeiten vorgeschlagen, orientiert an den eigenen Vorlieben. Es können Wandern oder Schwimmen, aber auch Entspannungsübungen oder Verhaltenstherapie auf dem Programm stehen. Die App ist sozusagen ein personalisierter Coach für die Hosentasche. Für ihre Funktionsweise wurde M-sense bereits vom Bundesverbandes für Internetmedizin mit dem Siegel Qualitätsprodukt Internetmedizin zertifiziert.
Ein Ersatz für den klassischen Arztbesuch ist die App allerdings nicht, so Dahlem:
„Der Arzt oder die Ärztin ist natürlich immer involviert – der Nutzer oder die Nutzerin sollte beim Arzt gewesen sein, um auch sekundäre Kopfschmerzen, die vielleicht aus einer anderen Erkrankung herauskommen, abgeklärt zu haben.“
Um die Funktionsweise der App weiter zu verbessern, ist als nächster Schritt eine klinische Studie geplant – natürlich nicht allein, sondern in Kooperation mit den Forschern der Berliner Charité. Herunterladen kann man sich die App hier.