N.E.R.D vs. Eminem | Frisch gepresst SPEZIAL
Zwei Schwergewichte melden sich zurück: Pharrell Williams und seine N.E.R.D’s bringen Studioalbum Nummer Fünf No_One Ever Really Dies raus. Und man hätte es sich nicht besser ausmalen können, denn heute ist auch der Tag von Eminems Rückkehr. Revival kündigte sich vorab mit einem sechsminütigen Freestyle-Rap, einer eher seichteren Pop-Rap-Kollabo mit Queen Beyoncé und dem Monstertrack Untouchable an.
Wir lassen die beiden Platten in einem imaginären Wettstreit gegeneinander antreten.
Hier könnt ihr den Beitrag in voller Länge nachhören:
Feature-Gäste
Auf N.E.R.D’s No_One Ever Really Dies tummeln sich fast so viele Gäste wie Songs drauf sind. Und Pharell hat die ganz großen Kaliber ausgepackt: Rihanna, Outkast, Andre3000 und die drei derzeit wohl einflussreichsten Rapgrößen: Future, die fantastische M.I.A und das Jahrhundertalent Kendrick Lamar. Beinahe jedes Feature zündet:
N.E.R.D hatte für die erste Single Rihanna, Eminem hat für Revival dafür eine ganze Armada an starken Frauen: Pink, Skylar Grey, Kehlani, Alicia Keys und nicht zuletzt Queen Beyoncé.
Es kam also (leider) wie es kommen musste: Features, unter anderem das mit Ed Sheeran, ziehen Revival in eine unvermeidbare Pop-Richtung. In der Vergangenheit bewies Slim Shady durchaus sein Händchen für solche Kollabos. Dieses Mal bleiben die Songs aber doch sehr farblos.
Message
Eminems Agenda ist klar: Revival ist ein Manifest gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt, eine Solidarisierung mit der Black Lives Matter-Bewegung, und natürlich wird der aktuelle US-Präsident Donald Trump unangespitzt in den Boden gerammt.
Auch No_One Ever Really Dies geizt nicht mit Sozialkritik. Das Trio legt aber bedeutend mehr Wert in ja keine Schublade zu passen. Mit Versatzstücken aus Jazz, Funk, HipHop und Gitarrenriffs kriegen sie das sehr gut und sehr tanzbar hin.
Fazit
N.E.R.D sind musikalisch breiter, interessanter und vielseitiger aufgestellt. Die Produktion ist „on point“ und zeitgemäß. Und genau das ist ein Punkt, den man Revival anlasten muss: Eminem hängt seiner „Konkurrenz“ hier meilenweit hinterher. Seine Message überschattet alles, die Ausstrahlungskraft seiner Person und dem was er zu sagen hat, ist groß, wenn auch sehr mit dem Vorschlaghammer auf die Zwölf eingetrichtert. Vielleicht hat die USA genau das gerade aber auch nötig – die zahlreichen Features mit etwaigen Popsternchen aber auf jeden Fall nicht.
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