Neue Alben: Bonaparte, Hamilton Leithauser & The Brian Jonestown Massacre
Bonaparte – Bonaparte
In konstantem Zwei-Jahres-Rhythmus veröffentlicht Tobias Jundt alias Bonaparte seit 2008 Platten. Das neue, selbstbetitelte Album entstand erstmals nicht in seiner Wahlheimat Berlin. Stattdessen nahm Jundt die 12 Songs allein mit Björk-Produzenten Andrew Baldwin in New York auf – spontan und ohne großes Federlesen:
„Die meisten Sachen die man hört auf der Platte, das ist der Moment, in dem ich das gedacht habe. Wenn du z.B. wo Girls hörst. Die Gitarre, die brummte wie Sau und die ist auch ein bisschen schwobbelig, weil ich sie so gedacht habe. Ich will nicht sagen, das bringt das Kindliche zurück, aber das ist so: Hey, jetzt im Moment fühlt sich das richtig an, also ist es richtig.“
Ohne große Gästeschar und mit reduzierterem Sound haben Bonaparte alles richtig gemacht. Album Nr. 4 ist immer noch ein akustischer Kindergeburtstag für Erwachsene. Mit etwas mehr Zeit zum durchatmen zwischendurch.
Hamilton Leithauser – Black Hours
Dunkle Stunden erlebten letztes Jahr Fans der New Yorker Indie-Rock-Band The Walkmen. Die kündigten letztes Jahr überraschend eine längere Auszeit an. Die Zeit nutzte Frontmann Hamilton Leithauser für Black Hour – sein Solo-Debüt.
Das frönt vor allem traditionellem Rock ’n‘ Roll und Pop. Hier wird gecroont, schuuuubiduud und oooohooot, was das Zeug hält. Musiker von Vampire Weekend, The Shins und den Fleet Foxes haben ihn im Studio unterstützt. Black Hours bewegt sich zwischen souligen Piano-Balladen und Uptempo Rock-Songs. Leithauser scheint die Pause Bandpause offensichtlich ziemlich gut zu tun.
The Brian Jonestown Massacre – Revelation
Auf 14 Alben und ebenso viele ehemalige Mitglieder bringen es mittlerweile The Brian Jonestown Massacre. Von Anfang an dabei ist einzig Gründungsmitglied Anton Newcombe. Der hat sich mittlerweile in Berlin ein komplettes Studio eingerichtet und dort das neue Album Revelation aufgenommen. Darauf zu hören gibt es den für ihn typischen Psych-Rock-Sound – mit einem Unterschied: Newcombe scheint nach durchstandener Drogensucht im Reinen zu sein mit sich und der Welt. 14 Alben lang am Hype vorbei zu produzieren und trotzdem noch gut zu sein, das muss man erst mal schaffen.