Neue Alben: Die Zimmermänner, Lily & Madeleine & The Dø
Die Zimmermänner – Ein Hund namens Arbeit
„Popmusik kann, muss aber nicht blöde sein.“, schreibt das Label Tapete über ihre neueste Veröffentlichung. Dabei handelt es sich um das vierte Album der Zimmermänner aus Hamburg. Gegründet hat sich das heutige Duo aus Timo Blunck und Detlef Diederichsen 1979 als Skaband mit deutschen Texten. Im Rücken: die Neue Deutsche Welle und Alfred Hilsberg. Was mehr als 30 Jahre nach Bandgründung aus dem Projekt geworden ist, sollte alle befriedigen, die sich von Musik so viel mehr wünschen als das ständige Besingen von Befindlichkeiten. Ein Hund namens Arbeit ist einerseits ein wunderbares Potpourri aus musikalischen Stilen, funky, groovy, poppig und textlich weit weg von allem gewohnten. Über absurde Träume, Google, Neuseeland… Wer sich mal richtig wundern will, legt diese Platte auf.
Lily & Madeleine – Fumes
Vor genau einem Jahr veröffentlichten Lily & Madeleine ihr selbstbetiteltes Debüt-Album. Jetzt erscheint mit Fumes Album Nummer zwei der beiden Schwestern aus Indianapolis. Da beide noch zur Schule gingen, entstand ihre erste Platte noch an den Wochenenden. Fumes konnte dagegen in einem Rutsch aufgenommen werden, wie Madeleine erklärt:
„This time we had like four weeks and we brought in like a ton of different drummers and some bell players, like glockenspiel. So we were able to really figure out the little tiny details. And I think we ended up with a much more involved sound.“
Während also der Folk-Pop-Sound komplexer wird, klingt Fumes trotzdem an manchen Stellen etwas zu niedlich und naiv. Doch am Ende überzeugen Lily und Madeleine vor allem durch ihren Gänsehaut erzeugenden Harmonie-Gesang.
The Dø – Shake, Shook, Shaken
Alle reden immer vom schwierigen zweiten Album. Aber auch Album Nr. 3 hat es in sich, beginnt doch hier meist die Stagnation einer Band. Nicht so beim französischen Duo The Dø. Denn auf Shake Shook Shaken verzichten Multiinstrumentalist Dan und Sängerin Olivia fast komplett auf Gitarren:
„I think we really needed to reinvent our sound and we need to find a new excitement. And that’s why we decided to use a lot of virtual instruments. It’s like a laptop album for us.“
So bastelten beide getrennt voneinander an den neuen Songs und schickten sich Files hin und her. Als die Grundstruktur der Tracks für Shake Shook Shaken stand, ging es ins Studio. Album Nr. 3 ist kein niedlicher, verspielter Indie-Pop mehr. Stattdessen gibt es tanzbare, teilweise düstere Elektro-Sounds. The Dø haben den Neustart brillant gemeistert.