Neue Alben: Dieter Meier, Chet Faker & The Afghan Whigs
Dieter Meier – Out Of Chaos
Oh Yeah! Mit 69 Jahren hat Yello Sänger Dieter Meier sein Solo-Debüt Out Of Chaos fertig gestellt. Zwischen Argentien, Amerika und der Schweiz entstanden die 12 Songs, deren Struktur sich aber vor allem durch diverse Live-Shows immer wieder änderte. Jetzt hat der Schweizer Künstler, Winzer und Rinder-Züchter in den Berliner Chez Cherie Studios die Lieder in eine endgültige Form gegossen. Geholfen haben dabei vor allem der Apparat-Produzent Nackt und der Elektro-Pionier T.Raumschmiere. So wirken die Songs irgendwie aus der Zeit gefallen – einerseits altmodisch, andererseits hypermodern. Durch die dunkle Stimme Meiers und den bluesigen Sound, erinnert Out Of Chaos an manchen Stellen an Nick Cave oder Tom Waits. Gelegentlich wirkt das etwas zu gewollt. Am Ende überzeugen vor allem die langsamen, dunklen Stücke von Out Of Chaos. Ein Album für durchzechte Nächte und den Kater danach.
Chet Faker – Built On Glass
Mit seinem Cover des R’n’B Hits No Diggity wurde Nicholas Murphy alias Chet Faker im Netz berühmt. Es folgte eine Kollaboration mit seinem australischen Landsmann Flume und eine erste eigene EP. Built On Glass ist nun das in Eigenregie produzierte Debüt-Album von Chet Faker:
„It was very important to me to do everything by myself, because it’s so personal and it’s my first album. I wanted to prove to myself that i can do it. And i wrote, recorded, performed, engineered and produced every track on the record.“
Obwohl Chet alles im Alleingang aufgenommen hat, ist Built On Glass alles andere als ein Lo-Fi -DIY-Album. Ganze 2 Jahre hat der Australier an seinem Debüt gebastelt und immer wieder Songs verworfen. Seine gefühlvollen Lyrics bettet Faker auf sanfte Beats und Synthie-Klänge. So ist Built On Glass eine entspannte Modern Soul Platte, die in manchen Momenten an James Blake und SOHN erinnert.
The Afghan Whigs – Do To The Beast
The Afghan Whigs veröffentlichen nach über 15 Jahren ein neues Studio-Album. Und wem haben wir das zu verdanken? R’n’B-Superstar Usher! Der wollte unbedingt mit den 90er Alternative Helden beim South By Southwest live spielen. Die Show hat allen so viel Spaß gemacht, dass Afghan Whigs Mastermind Greg Dulli wieder Lust auf neue Aufnahmen bekam. Entstanden ist dabei Do To The Beast. Das 7. Album der Band aus Cincinatti, dass sich für Dulli anfühlt, wie ein Debüt:
„I wanted to make something now. In a lot of ways we’re a new band. So, I approached it as if we were a new band making a debut record. Very aware of the legacy I was engaging. But did not want to be tied to it or imprisoned by it.“
Und tatsächlich schaffen es die Afghan Whigs sich auf ihre Wurzeln zwischen Soul, Post-Punk und Rock zu beziehen und trotzdem etwas Neues zu schaffen. Do To The Beast ist eine abwechslungsreiche, dunkle Reise durch Greg Dullis Gedankenwelt. The Afghan Whigs schaffen ein beeindruckendes Comeback, das hoffentlich auch viele neue Fans finden wird.