Neue Alben: John Grant & Smashing Pumpkins
John Grant – Live In Concert
Kollaborationen von Indie-Künstlern mit Orchestern umweht meist der Hauch von Hochkultur und Langeweile. Endlich mal nicht im schäbigen Underground-Club auftreten, sondern im Anzug Orchestersääle bespielen. Das geht leider oft schief. Nicht so bei John Grant. Der amerikanische Singer/Songwriter schnappt sich das 60-köpfige BBC Philharmonic Orchestra um Songs seiner beiden Solo-Alben im opulenten Gewand zu präsentieren. Klar, auch hier tropft manchmal der Pathos von der Decke. Aber wenn sich E-Gitarre, Bläser und Streicher gegenseitig schwindelig spielen, ist das große Kunst. Zudem klang John Grants dunkle Stimme wohl nie klarer als auf Live In Concert.
Smashing Pumpkins – Monuments To An Elegy
Die Smashing Pumpkins haben mit ihren 90er Alben einen Sitz im Indie-Olymp für immer gesichert. Doch nach zig Besetzungswechseln kam nicht mehr viel gutes von Mastermind Billy Corgan und seinen Pumpkins. Jetzt erscheint mit Monuments To An Elegy das achte Studio-Album. Braucht man heute noch ein weiteres Werk der Smashing Pumpkins? Zumindest macht Billy Corgan nicht den Fehler, den alten Sound neu beleben zu wollen.
„I’ve heard that the Monuments-album is a reflection of past work – I disagree. I think it’s the familiar ring of the emotional quality of the songs that draw people in. They harking back very little to the past. And I think the success of the record has everything to do with the fact that it sounds like fresh music.“
Es scheint ganz so, als ob Billy Corgan mit seiner musikalischen Vergangenheit Frieden geschlossen hat. Monuments To An Elegy kann nicht an alte Glanztaten anknüpfen. Aber die Platte ist durch das perfekte Zusammenspiel aus lärmenden Gitarren und Synthie-Linien verdammt gut geraten. Monuments blickt trotz des Titels also nicht klagend zurück, sondern nach vorne. Muss man am Ende eigentlich noch erwähnen, dass Mötley Crüe Drummer Tommy Lee hier mit spielt? Muss man nicht, ist aber ein netter „fun fact“.
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