Neue Alben: The Drums, Christopher Owens & SBRTKT
The Drums – Encyclopedia
The Drums – nur die Erwähnung des Bandnamens und ihr verspürt wahrscheinlich den Wunsch, surfen zu gehen. „Let’s Go Surfing“ war vor fünf Jahren der Durchbruch der New Yorker und ist auch heute noch das, was sie im Gedächtnis des Hörers soundtechnisch definiert. Doch The Drums wie sie heute existieren sind eine ganz andere Band als 2009. Das Quartett hat sich wieder auf die Gründungsmitglieder Jonathan Pierce und Jacob Graham dezimiert und der Sound auf ihrem dritten Album ist noch ein wenig düsterer ausgefallen als noch beim Zweitwerk Portamento. Encyclopedia beschäftigt sich mit der Vergänglichkeit des eigenen Seins und der Sinnlosigkeit von eigentlich allem infolge dessen. Das klingt natürlich ziemlich deprimierend – ist es auch, aber The Drums verpacken es in ihren Sound, der diesmal eine Mischung aus No Wave und Garage sein sollte – und trotzdem immer noch luftig klingt. Wer sich also auf angenehme Weise das Herz brechen lassen möchte – hier ist euer Album.
Christopher Owens – A New Testament
Drei Akkorde und die Wahrheit, mehr braucht Gelegenheitsmodel und Songwriter Christopher Owens nicht. Die Stücke auf Owens zweitem Solo-Album A New Testament sind simpel und direkt. Der Gospel-Chor steht mit Cowboy-Stiefeln und Flanellhemden im Saloon. Die Steel-Gitarre jault, während Christopher Owens seine erfrischend einfachen Lyrics singt. A New Testament ist eine astreine Country Platte, da macht der ehemalige Girls-Frontmann keinen Hehl draus:
„The main idea was to explore this love for country music. to show the influence and see what i can do with that, without making it too foreign from past work.“
Wer also ein Faible für Country, Gospel und R’n’B mit bringt, wird A New Testament lieben. Und ihr könnt schon mal Tipps abgeben, welchen Stil Owens als nächstes in Angriff nimmt.
SBTRKT – Wonder Where We Land
Aaron Jerome ist James Blakes Post-Dubstep-Bruder im Geiste. Unter seinem Alter Ego SBTRKT veröffentlicht der Londoner mit Wonder Where We Are sein zweites Album. Die Mixtur seines 2011er Debüts behält er weitestgehend bei, was auch gut so ist. Der Bass wummert in der Magengrube, die Atmosphäre ist düster, ab und zu blitzen Stroboskop-Lichter auf. Neben SBTRKTs altem Buddy Sampha sind u.a. Ezra Koenig von Vampire Weekend und Jessie Ware als Sänger zu hören. SBTRKT beweist mit Wonder Where We Land, dass Post-Dubstep aktuell immer noch zu den spannendsten Genres gehört.