Neue Alben: The/Das, Niels Frevert & Honig
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Die neuen Alben zum Reinhören:
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The/Das – Freezer
„Musik hat eine religiöse Kraft“, davon ist Fabian Fenk überzeugt. Die wird heutzutage nur viel zu oft gar nicht mehr wahrgenommen oder – noch schlimmer – gar nicht erst erwartet. Fenk und sein Kollege Anton Feist sind zwei Drittel von Bodi Bill. Nun veröffentlichen sie mit ihrem neuen Projekt The/Das ihr Debüt. Beim ersten Durchhören klingt Freezer nicht anders, als es wahrscheinlich ein neues Bodi Bill-Album tun würde. Schuld daran ist vor allem die uns so bekannte Stimme Fenks. Mit The/Das nisten sich die beiden Berliner dann aber doch eher irgendwo zwischen Düsterpop und After-Hour-Techno ein: Kantig und catchy genug, um dazu zu tanzen, samtig genug um sich darin zu verlieren. Wer sich drauf einlässt, kann sich auf Freezer in Trance hören. Hallelujah.
Niels Frevert – Paradies der gefälschten Dinge
Immer wenn man Niels Frevert schon fast vergessen hat, taucht der Hamburger Songwriter plötzlich wieder auf. Diesmal mit seinem neuen Album Paradies der gefälschten Dinge. Der ehemalige Sänger von Nationalgalerie hat dafür einiges verändert. Seinen Labelwechsel nutzte er für einen musikalischen Neustart:
„Ich dachte: Mensch, wenn du jetzt was veränderst, dann verändere ruhig noch ein paar Sachen mehr. Mach’s ein bisschen größer, mach’s ein bisschen offener. Lass es ruhig ein bisschen dynamischer, ein bisschen größer werden.“
So ist Frevert mit opulenten Streichern und Pianoklängen musikalisch dem Jazz näher als dem Indie-Pop. Seine wahre Stärke aber liegt in den Alltagsbeobachtungen. Melancholisch und witzig lenkt er den Blick auf Details. Manche Songzeilen möchte man am liebsten mit Edding über die heimische Couch schreiben, denn Paradies der gefälschten Dinge gibt einem das Gefühl, dass am Ende doch alles gut wird.
Honig – It’s Not A Hummingbird, It’s Your Fathers Ghost
Was für ein sperriger Albumtitel: It’s Not A Hummingbird, It’s Your Fathers Ghost. Die Musik auf Stefan Honigs drittem Album ist zwar so komplex wie der Titel, aber auch eingängig. Und die Geister, die er rief, sind ganz irdisch seine neuen Bandmitglieder. Das ist auch die größte Veränderung im Vergleich zu früher. Honig ist nicht mehr der leise Singer/Songwriter, sondern Kopf einer Indie-Folk-Band. Hier gibt’s Hymnen wie bei Mumford & Sons, allerdings ohne Pathos. Hier gibt’s Melancholie wie bei Bon Iver, nur abwechslungsreicher. Bald schon stehen Honig auf den großen Bühnen zwischen Island und Sydney. Das hat uns ein Kolibri gezwitschert, oder war es nur ein Geist …?
:infoboxmelanie: