Neue Alben: Woman’s Hour, Slow Club & Fink
Woman’s Hour – Conversations
Neun etwa hüfthohe Pyramiden hat die Londoner Band Woman’s Hour für ihr Album gebastelt und dann in schwarz-weiß für ihr Albumcover abgelichtet. Mittlerweile dienen sie als Bühnendeko und beschreiben ziemlich gut die Musik des Quartetts. Geometrisch, kühl, betörend in seiner Einfachheit und sehr an die Ästhetik der später 80er und frühen 90er angelehnt.
Auf dem Debütalbum Conversations erwartet den Hörer DIY-Popmusik. Wer früher Everything But The Girl oder Sinead O’Connor mitgeträllert hat und mit The xx etwas anfangen kann, der könnte an dieser Platte durchaus Gefallen finden.
Slow Club – Complete Surrender
Da mussten wir Anfang des Jahres zweimal hinhören: Schließlich hatte das britische Duo Slow Club seine größten Hits bis jetzt mit einer Mischung aus Folk und Ohrwurm-Pop. Die erste Single des dritten Albums Complete Surrender verhieß was anderes.
Tja, Charles Watson und Rebecca Taylor langweilen sich eben schnell. Und so wurde Watson diesmal von seiner Liebe zu 70er Disco und Marvin Gaye inspiriert, Taylor orientierte sich am Songwriting von Dolly Parton und Fleetwood Mac. Weniger Schnickschnack, mehr Tiefe – das Album hat die Anmut einer Pop-Diva aus den 60ern – großes Kino, aber auch ein sicheres Gespür dafür, wann man sich besser zurücknehmen sollte.
Fink – Hard Believer
„From Small beginnings come big endings“ singt Fin Greenall alias Fink auf seiner neuen Platte Hard Believer. Klein und vor allem ruhig beginnen auch die meisten Songs auf Studio Album Nummer 5. Nach und nach gesellen sich zur Akustikgitarre noch Streicher, Drums und Piano.
Die Songs steigern sich, werden schneller und bombastischer. Kaum zu glauben, dass Greenall mit seinen beiden Mitstreitern Hard Believer in nur 17 Tagen aufgenommen hat. Die Songs darauf lassen sich scheinbar Zeit – die Musiker treiben sie aber voran. Eben diese Mischung macht aus Hard Believer eine hypnotisch-melancholische Folk-Platte voller großer Momente.
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