Pose | Breitbild
Die Diversität in Filmen und Serien ist oftmals ein Trauerspiel. Längst veraltete Frauenbilder, Klischeefamilien und Heteronormativität, wo man hinschaut. Dass es auch anders geht, zeigt die Serie Pose, die seit Ende Januar in Deutschland streambar ist. Ron Stoklas hat reingeschaut und ist begeistert.
ACHTUNG: Im Beitrag werden Ereignisse erwähnt, die als Spoiler verstanden werden können!
Die bunte Welt der Ballrooms
Licht aus. Spot an. POSE! Und das bitte möglichst voque. Darum geht es in den Ballroom-Duellen im New York der 1980er. In acht Episoden liefert die Serie Einblicke in diese Subkultur. Es ist eine Welt voll verspielter Outfits, animierender Musik und gelebter Diversität, aber auch eine Zeit der gesellschaftlichen Spaltung.
Häuser als Ersatzfamilie
Zusammen mit Damon, einem wegen seiner Homosexualität von der Familie verstoßenen Kleinstadtjungen, und Bianca, einer Transfrau aus New York, wird die Ballroom-Gemeinschaft erforscht. Dazu zählt auch die Struktur der sogenannten Häuser, ein Mix aus Gemeinschaft und Ersatzfamilie, wohlgemerkt mit einer klaren Rangordnung.
Gelebte Diversität
Abseits der bildgewaltigen Fashion-Shows schafft es die Serie Themen wie Verhütung, AIDS, Gender, geschlechtsangleichende Operationen, Diskriminierung und Drogen anzusprechen. Und das glaubwürdig. Möglich, weil nicht nur Diversität dargestellt, sondern auch im Cast spürbar ist. Pose hat nicht nur größten Anteil an Transgender-Schauspielern*innen, den es in einer Serie je gab. Transidente Figuren werden hier wirklich von Transgender-Menschen gespielt.
Pose als gesellschaftlicher Spiegel
Arm und Reich. Mainstream und Subkultur. Heteronormativ und LGBTQ. Die Dramaserie Pose vereint alle diese Ebenen auf eindrucksvolle und gefühlvolle Weise.
Ab dem 30. Januar ist die erste Staffel von Pose beim Streaminganbieter Netflix verfügbar.
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