Pressekompass – alle Meinungen auf einen Blick
Jeden Tag über alles Informiert zu sein, was auf der Welt passiert – das ist unmöglich. Trotzdem versuchen wir alle irgendwie auf dem Laufenden zu bleiben. Und das macht jeder irgendwie anders. Eine Homepage, die die aktuellen Topthemen aufgreift und sortiert, ist: pressekompass.net. Alexander Brust hat den Kompass in die Hand genommen.
Die Nadel auf einem handelsüblichen Kompass zeigt immer nach Norden. Beim Pressekompass ist das nicht so. Seine Nadel zeigt immer in die Richtung, wohin die meisten Meinungen zu einem Thema tendieren. Gründerin und Geschäftsführerin Pia Frey erklärt die Idee hinter dem Konzept.
„Der Pressekompass ist ein interaktives Meinungstool, das Netzdebatten visualisiert und eine neu Art des Meinungsüberblicks bieten soll – dabei interaktiv ist, das heißt, man kann sich ganz einfach selber beteiligen und damit eine neue Debatte entfachen.“
Konkret sieht man einen – ja – Kompass. An jedem Pol findet sich eine Meinung zu einem aktuellen oder dauerhaft aktuellem Thema. Diese Stimmungsbilder werden aus Artikeln und Blogeinträgen gefiltert.
„Das ist die Arbeit die wir den Lesern abnehmen wollen – tausende, sehr lange Artikel lesen zu müssen. Und oft ist die Meinung ja ganz prägnant, aber die ist auf viele 100 Zeichen ausgedehnt und das ist anstrengend zu lesen.“
Die Fakten zu den Themen lassen sich auf einen Klick am Rand des Tools öffnen. Wer es noch genauer wissen möchte, klickt auf die Symbole, die sich auch in der Kompass-Grafik befinden.
„Der User sieht dann erst mal das Meinungsspektrum oder verschiedene Meinungen der Medien auf einen Blick. Er kann aber auch seinen eigenen Punkt nehmen und ihn dahin setzen, wo er sich selbst sieht.“
Der Pressekompass erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es geht darum, zu vereinfachen.
„Also wir wollen bewusst Cherry-Picker sein, weil wir etwas gegen den riesigen Informations-Overload machen wollen. Deshalb wählen wir auch die Debatten aus, die wir am intessantesten finden oder wo das interessanteste Meinungsspektrum stattfindet.“
Pro Tag geben bis zu 40.000 Menschen ihre Meinung zu den ausgesuchten Themen ab. Als Meinungsforschungsinstitut sieht man sich trotzdem nicht:
„…aber man kann das schon auf einer Meta-Ebene angucken und etwas über die Meinungen in unserem Land erfahren und in der Weltpresse.“
Genau deshalb soll es demnächst auch Auswertungen der Kompass-Meinungen auf der Homepage geben.
„Wir wollen einmal die Meinungsvielfalt, die es gibt, darstellen. Aber auch zu eigener Meinung anregen, indem wir Debatten visuell machen. Und dazu anregen sich eine eigene Meinung zu bilden – und zwar spielerisch.“
Wer im Blätterwald verloren geht, dem hilft vielleicht der Pressekompass wieder zurück auf den richtigen Weg. Das Konzept wurde außerdem für den Grimme Online Award nominiert – in der Kategorie „Information“. Wenn es euch auch so gut gefällt wie der Jury, dann könnt ihr online für den Pressekompass abstimmen.
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