Schlussakkord in Moll | FluxFM-Spezial
25. Dezember 2016,
17 bis 19 Uhr
2016 gilt schon jetzt gemeinhin als Scheißjahr. Vom aktuellen Weltgeschehen einmal abgesehen hat auch die Musikszene in diesem Jahr einige herbe Verluste hinnehmen müssen. Melanie Gollin und Heiko Reusch erinnern euch am ersten Weihnachtsfeiertag an einige von ihnen und führen noch einmal kurz und knapp in ihr Oeuvre ein – für alte und neue Fans.
Phife Dawg
Als Gründungsmitglied von A Tribe Called Quest war er einer der Figuren der Native Tongue-Bewegung: positiver HipHop, der die afroamerikanische Kultur feiert und für seine Sampletechniken berühmt war. Die Band hat sich mehrmals aufgelöst und wiedervereint, im November erschien nach langer Pause mit We Got It From Here… ein neues Album – für Rapper Phife Dawg leider posthum, er verstarb im März an den Folgen seiner Diabeteserkrankung.
Leonard Cohen
Der Grandsenior der lyrischen Songwriter veröffentlichte im Oktober sein 14. Studioalbum You Want It Darker. Zwei Wochen später stürzt Leonard Cohen und erholt sich von diesem Unfall nicht mehr. Seine Karriere startete mit Gedichtbänden, erzählt von zahlreichen Romanzen, von Jahren als Mönch und lässt den Musikfan mit dem humorvollsten Fatalismus, den man in Songs finden kann, zurück.
Prince
Komprimierter Funk: Prince Roger Nelson war eine umstrittene Persönlichkeit, an kreativem Output aber kaum zu überbieten. Was er nicht selbst auf seinen fast 40 Studioalben verwendete, schenkte er anderen. The Bangles, Sinead O’Connor, Alicia Keys, Cindy Lauper, Chaka Khan und Sheila E. hatten Hits aus seiner Feder. Im April starb er überraschend an einer Überdosis Opioiden.
>> Mehr über Prince im Artikel zum Fluxkompensator-Spezial
Manfred Krug
Vielen wahrscheinlich nur als Schauspieler bekannt, war Manfred Krug Zeit seines Lebens auch immer leidenschaftlicher Musiker. Noch vor seiner Ausreise aus der DDR schrieb Krug dort einige überragende Platten zwischen Schlager und Chanson. Ende Oktober verstarb Krug an einer Lungenentzündung.
Sharon Jones
Dass Sharon Jones mit dem Krebs kämpfte, war bekannt. Die Souldiva thematisierte das auch immer wieder in ihren Lieder, sang lauthals I’m still here. Jones veröffentlichte 2002, im Alter von 46 Jahren, ihr erstes Album. Seitdem war die Amerikanerin eine Naturgewalt auf Platte und Bühne. Im November erlag Jones ihrer Krebserkrankung.
David Bowie
Der vielleicht herbste Verlust für die Popkultur der Vergangenheit und der Zukunft schlug ganz am Anfang des Jahres zu. Zwei Tage nach Veröffentlichung seines neuen Albums Blackstar am 8. Januar starb David Bowie an Leberkrebs. Die Krankheit hatte er geheim gehalten. Was bleibt ist eine Ikone, die in ihrem Leben alle Facetten des Pop durchgespielt und einige höchstpersönlich erfunden hat.
>> Was Bowies Platte Hunky Dory bis heute so hörenswert macht
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