The Boxer Rebellion, Adam Green & Trümmer | Neue Alben
23. & 24. April 2016
Jede Stunde ein Song
Jedes Wochenende stellt eine andere Band ihr neu veröffentlichtes Album im Radio vor und kündigt die Titel mit Hingabe an. Diesmal präsentieren The Boxer Rebellion ihr neues Album Ocean By Ocean exklusiv im Wochenendspecial – jede Stunde ein Song.
The Boxer Rebellion – Ocean By Ocean
Es gab eine Zeit, da waren The Boxer Rebellion weniger ätherisch als auf ihrem neuen Album Ocean By Ocean. Aber die Band aus London und Tennesse hat einen Gitarristenwechsel vorgenommen – mit hörbarem Einfluss auf den Sound. Wo früher hemdsärmeliger Gitarrenrock war, bauen sich jetzt verträumte Synthies auf, was in Verbindung mit der hohen Stimme von Nathan Nicholson eine watteweiche Hörerfahrung ergibt. Ocean By Ocean klingt exakt wie sein Cover Artwork aussieht: Wie ein buntes, ausgewaschenes Venice Beach-Shirt, das man in einem Londoner Second Hand-Laden findet.
Außerdem wurden folgende Alben veröffentlicht:
Adam Green – Aladdin
Adam Green hat einen Film gemacht, seine Version von Aladdin. Adam Green hat außerdem ein Album gemacht, auch das heißt Aladdin. Das ist das Album, das der 34-jährige New Yorker auch ohne den Film genau so gemacht hätte. Sagt er. Adam Green weiß mittlerweile, was er kann und was die Leute von ihm erwarten und tut genau das. Dabei ist ihm die verstörende textliche und musikalische Dynamik seines Songwritings etwas abhanden gekommen. Der quietschbunte Film gibt den Songs einen Kontext, in dem man ihnen besser folgen kann:
„I feel that I think in cartoons a little bit and that maybe my songs always had a cartoony qualitiy.“
Ohne das ist Aladdin, das Album, aber leider nur bessere Hintergrundmusik.
Trümmer – Interzone
„Huch.“ Das war in etwa die Reaktion auf die erste Single vom neuen Trümmer-Album Interzone. Die verkopften, wutbäuchigen Hamburger, denen beim Debüt der Vergleich mit Blumfeld angetragen wurde, sind auf einmal so poppig. Musikalisch, aber auch textlich: Offener, direkter. Trümmer loten hier die Zwischenräume der Nacht aus. Irgendwie ist es funky, sexy und ein bisschen Disko. Allerdings auch simpler mit zeitweiser Gefahr, zu simpel zu sein. Aber vielleicht ist eben auch das ein gewolltes „Dazwischen“, der Raum zwischen Banalität und großen Fragen.
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