Ariel Sharratt & Mathias Kom, Coldplay & Soulsavers | Neue Alben
Ariel Sharratt & Mathias Kom – Don’t Believe The Hyperreal
Ariel Sharrat und Mathias Kom sind nicht auf ihre Band The Burning Hell angewiesen, um großartige Folk-Songs zu schreiben. Die erste eigene LP umfasst acht Duette, die wunderbar down-to-earth sind und trotzdem so viel Liebe und Harmonie verströmen, dass selbst die größten Zyniker weich werden dürften. Dennoch: Für Kitsch gibt’s keinen Platz auf dem Album – für Titel wie z.B. „Fuck The Government, I Love You“ schon. Die RomCom Don’t Believe The Hyperreal wächst einem dank einfachsten musikalischen Mitteln und großen lyrischen Geschützen in Rekordzeit ans Herz.
Coldplay – A Head Full Of Dreams
A Head Full Of Dreams, so der Name des neuen Coldplay-Albums, regt intuitiv die Frage an, welche unerfüllten Träume in den Köpfen der vier Iren wohl noch herum schwirren könnten. Möglichst viele Feature-Gäste auf einer Platte zu vereinen haben sie sich mit der Platte aber schon erfüllt. Mit von der Partie sind unter anderem Beyonce, Jay Z, Noel Gallagher und Barack Obama. Der ist zwar nicht ins Studio gekommen, wird aber gesamplet. Doch eines hat Sänger Chris Martin bestimmt noch mehr bedeutet: Auch seine Ex-Frau Gwyneth Paltrow, ihre beiden Kinder sowie seine neue Flamme, die Schauspielerin Annabelle Wallis sind zu hören. Dementsprechend positiv und endorphin-geschwängert ist das Album dann auch geworden. Martin singt ständig wie amazing alles ist und redet in Interviews vom Sound des Frei- und Glücklichseins. Ohne einen Schlussstrich ziehen zu wollen, sagte er aber auch, dass sich A Head Full Of Dreams wie ein Ende oder Abschluss anfühle – oder um es in seinen Worten zu sagen, wie der siebente Teil von Harry Potter.
Soulsavers – Kubrick
Das britische Produzentenduo Soulsavers, das erst im Oktober ein gemeinsames Album mit Dave Gahan auf den Markt gebracht hat, ist jetzt wieder unter eigenem Namen zurück. Auf ihrem sechsten Album Kubrick beschäftigen sich Rich Machin und Ian Glover mit den Charakteren des Regisseurs und widmen jeden der acht rein instrumentalen Songs einer anderen Figur von Stanley Kubrick. Stilistisch hat man sich über weite Strecken von der traditionellen Bandkonstellation abgewandt und Orchester-Instrumente sprechen lassen, die an den Postrock von Bands wie Mono oder God Is An Astronaut erinnern. Produktionstechnisch wollte man nicht zu perfektionistisch vorgehen und ließ die Aufnahmen so roh wie möglich – man sollte, so Machin, sogar die Violinistin atmen hören.
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