Nathaniel Rateliff, Lisa Mitchell, The Chemical Brothers, La Priest & Everything Everything | Neue Tracks
31. Mai 2015, 12-15 Uhr
Musikalische Neuvorstellungen und interessante Acts & Facts aus den Weiten der Musikblogs – das ist FLUX FORWARD. Und sonntags die Spezialausgabe mit den neuen Tracks auf unserer Playlist der kommenden Woche – jetzt auch mit total offizieller Spotify-Playlist, in der sich die „letzten neuen Tracks“ sammeln – zum Immerwiederhören und Immerwiederneuesentdecken:
Nathaniel Rateliff & The Night Sweats – Howling At Nothing
Aus dem US-Bundesstaat Colorado kommt ja in letzter Zeit viel Gutes. Wir denken da nicht nur an nette Gesetzesbeschlüsse, sondern an gute Musik. Nathaniel Rateliff liefert mit dem stampfenden Bluesrock-Song „Howling At Nothing“ ein weiteres Musterbeispiel. Der ehemalige Missionar weiß die traditionsreichen Musikrichtungen Folk und Gospel perfekt in seinen Blues einzuflechten. Damit erfindet er das Rad natürlich nicht neu, doch „Howling At Nothing“ ist einfach ein Hit und entführt den Hörer direkt in die amerikanischen Südstaaten der 50er Jahre. Oder ins Berliner Badeschiff, denn dort spielt Nathaniel Rateliff am 18. Juni – präsentiert von FluxFM. Am 26. Juni wird dann die einfallsreich betitelte EP EP erscheinen.
Lisa Mitchell – Wah Ha
Lisa Mitchell steckt zwar mitten in den Arbeiten zu ihrer dritten Platte, hat den Fans aber aus dem Studio bereits ein kleines Aperitif geschickt. Während das Album bis jetzt noch ein Kind ohne Namen ist, nennt sich der Vorgeschmack „Wah Ha“ und bereichert den lockeren Folk von Lisa Mitchell um ein Bossanova-Feeling. Die in Australien lebende Engländerin arbeitete für eine Weile auf einer Farm und hatte so alle Zeit der Welt, um über ihre Musik zu sinnieren. Das Resultat kann man live bestaunen, wenn Lisa Mitchell am 17. Juni auf dem Badeschiff spielt – und ratet mal, wer das Konzert präsentiert und bei wem ihr mal wieder Freikarten abräumen könnt?
The Chemical Brothers – Go
Die Chemical Brothers haben sich für ihre zweite Single „Go“ Q-Tip von den legendären Golden-Era Rappern A Tribe Called Quest mit ins Boot geholt. Der verpasst dem kräftigen Beat einen Flow, der an Perfektion grenzt. Hut ab, da wollten sich wohl ein paar alte Herrschaften nicht überholen lassen und mussten ganz beiläufig klarstellen, wer der Herr im Haus ist. Empfehlenswert ist auch das Video zu „Go“, bei dem Michel Gondry Regie führte. „Go“ ist bereits die zweite Single zu Born In The Echoes, das mittlerweile achte Album des Big-Beat-Duos und das erste in fünf Jahren. Der Release-Termin ist für den 17. Juli angesetzt.
La Priest – Learning to Love
Sam Dust, der früher den Indie-Elektro-Wuschelfrisuren Late Of The Pier vorstand, ist nun als La Priest auf einen ganz anderen Trip: „Party Zute/Learning To Love“ erinnert mit seinem super-groovigen Bass an Daft Punks Zeitreisen in die Siebziger. Hyperaktive Synthesizer und eine unerschrockene Verspieltheit mit einer Menge NuDance lassen La Priests Stil dann doch wieder zur einer eigensinnigen Collage werden. Die Single ist der zweite Vorgeschmack auf sein Solo-Debüt Inji, das hierzulande am 26. Juni erscheint.
Everything Everything – Regret
Nach dem elektronischen „Distant Past“ zeigen Everything Everything mit ihrer zweiten Single „Regret Regret“, dass wir es hier immer noch mit einer ganzen Band zu tun haben – und was für eine! Die Briten schaffen es immer besser, gleichzeitig die Kunststudenten und die Gelegenheitshörer zu erreichen. Erstere durch technisch unglaublich gut konstruierte Songs und letztere durch die hohe Ohrwurmdichte. Pop ist das Einfache, hinter dem das Komplexe steht. Laut dieser Definition sind Everything Everything vielleicht die Popband der Stunde. Mit dem kommenden Album Get To Heaven wird definitiv eine neue Phase für das Quartett anbrechen. Release ist der 19. Juni.