Janne Schra, Baio, Metric, Jay Jay Johanson & The Libertines | Neue Tracks
Janne Schra – Carry On
Wenn man nicht holländisch spricht, ist es gar nicht so leicht, an Informationen über Janne Schra zu kommen. In den Niederlanden war Schra bis 2009 mit der Jazz-Pop Gruppe Room Eleven erfolgreich. Seitdem ist sie Solo unterwegs. Zum Glück kann man die Musik sprechen lassen. Was die von Americana und Country inspirierte Gitarre auf der ersten Singleauskopplung „Carry On“ spielt, lässt einen unweigerlich im Takt mitwippen. Ärgerlich nur, dass man nach dem tollen Song gerne mehr über Janne Schra herausbekommen möchte. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Baio – Sister Of Pearl
Chris Baio müsste sich mit seiner Hauptband Vampire Weekend so langsam auf den Weg ins Studio machen. Die Band hatte nämlich längst angekündigt, dass ein neues Album in Planung sei. In der Zwischenzeit hat sich der Bassist der New Yorker Indie-Band aber selbst verwirklicht und sein Solo-Album The Names aufgenommen. Die neue Auskopplung „Sister Of Pearl“ ist eine hippelige, befreite Pop-Perle, die an Roxy Music und David Bowie erinnert und dazu aufruft, einfach man selbst zu sein. Am 2. September kann man Chris Baio in der Kantine am Berghain spielen sehen. Dort wird er sein einziges Deutschlandkonzert geben – präsentiert von FluxFM.
Metric – The Shade
Von dem Synthie-Pop Quintett Metric um Frontfrau Emily Haines hat man seit 2012 so gut wie gar nichts gehört. Haines und Gitarrist Jimmy Shaw haben in der Zwischenzeit aber fleißig Songs geschrieben. Da sie das unabhängig voneinander getan haben, sind zwei verschiedene Kataloge von Stücken entstanden. Um die unterschiedlichen Stimmungen der beiden Sammlungen einzufangen, hat man sich entschlossen, einfach auch zwei neue Alben zu veröffentlichen. Das erste wird Pagans In Vegas heißen und davon gibt es jetzt mit „The Shade“ den ersten Vorgeschmack. Der Elektro-Pop-Track ist so euphorisch, das sollte ein gelungenes Comeback werden. Am 21. Oktober kann man Metric live im Huxleys sehen.
Jay Jay Johanson – Moonshine
Eine böse Vorahnung schimmert in dem neuen Song von Jay Jay Johanson durch. „Moonshine“ ist mit seiner dämmrigen Atmosphäre zwar ein Liebeslied, thematisiert aber die Anziehungskraft zu den Menschen, von denen man von vornherein weiß, dass sie einem nicht gut tun werden. Der finstere Song des Schweden baut auf einem hypnotischem Bassriff auf und nimmt den Hörer ohne Umwege mit auf den langsamen, aber stetigen Weg ins Verderben. Zu finden ist der Song auf dem Album Opium, dem zehnten in der 20-jährigen Karriere von Johanson.
The Libertines – Gunga Din
Erst kündigten The Libertines letze Woche urplötzlich das erste Album in elf Jahren an, am nächsten Tag veröffentlichten sie den neuen Song „Gunga Din“. Der Titel sowie die Refrainzeile „You’re A Better Man Than I Am“ bezieht sich übrigens auf ein Gedicht des britischen Dichters Rudyard Kippling. Musikalisch startet der Song zwar lässig, entpuppt sich dann aber zur Mitsing-Hymne in bester Libertines-Manier. Das neue Album Anthems for Doomed Youth erscheint am 4. September, aufgenommen wurde in Thailand. Das hatte sich wohl angeboten, denn dort war Pete Doherty gerade in der Reha. Glaubt man dem Video zu „Gunga Din“, war der Entzug nicht gerade von Erfolg gekrönt.