V.l.n.r. Rasmus Engler, Deniz Jaspersen und König Wilhelmsburg von Herrenmagazin (Foto: FluxFM)

„Für viele ist gar nicht ersichtlich, wie viel wir musikalisch verändert haben.“ – Herrenmagazin im FluxFM-Interview

▷ Letzte Änderung: 2015-07-27
By Marc Augustat |

Die Hamburger Band Herrenmagazin ist schon seit ihrem Langspiel-Debüt Atzelgift von 2008 eine Konstante in der deutschsprachigen Indie-Szene. Mit ihren gleichsam poetischen wie nachvollziehbaren Texte haben sie danach noch die Alben Das Wird Alles Einmal Dir Gehören, dessen Cover ein Trümmerhaufen ziert, und Das Ergebnis Wäre Stille gefüllt. Ja, man merkt, wir haben es hier nicht mit Deutschlands optimistischster Band zu tun, ihre Zeilen klingen selten nach Friede, Freude, Eierkuchen. Die angekotzt-melancholischen Songs sind kleine Indie-Rock-Hymnen und bieten sich perfekt für den betrunkenen Heimweg an, wenn alles mal nicht so gut läuft. Jetzt veröffentlicht das Quartett seine neue LP Sippenhaft auf Grand Hotel Van Cleef.

Deniz Jaspersen und Rasmus Engler von Herrenmagazin schwadronieren über Gastronomie, Soziologie, Philosophie, Politik, ach ja … und ihr neues, viertes Album.


„Eltern haften an ihren Kindern.“ Die große Thematik, mit der sich viele Texte auf „Sippenhaft“ beschäftigen, ist – das sieht man natürlich schon am Namen – die Prägung durch die Familie, aber geht es wirklich nur um das, was man aus dem Elternhaus mitnimmt?


 
 
Bleibt dann überhaupt noch Raum für individuelle Handlungsfreiheit im Leben, wenn sich alle Entscheidungen eigentlich schon irgendwann und irgendwie vorher gebildet haben?


 
 
Hat man als Indie-Musiker weniger vorstrukturiertere Wege?


 
 
Demnach ist ja nicht nur das vorbestimmt, was man darf, sondern auch das, was man will?


 
 
An dem Myhtos des selbstbestimmten, unabhängigen Künstlers ist also nicht wirklich viel dran, wenn man Deniz Jaspersen und Rasmus Engler von Herrenmagazin fragt. Vor welche Probleme werden Indie-Musiker wie Herrenmagazin dadurch gestellt?


 
 

Also sollte man als Band gar nicht damit spielen, authentisch zu sein, sondern voll auf Inszenierung setzen?


 
 
Auch aus gesellschafts-politischen Kontexten halten sich Herrenmagazin auf „Sippenhaft“ größtenteils heraus. Worin liegt der Grund?


 
 
Herrenmagazin haben das Trikot gewechselt und laufen jetzt für Grand Hotel Van Cleef auf. Vorher war man noch bei dem Label Delikatess Tonträger. Wie kam der Wechsel zustande?


 
 

Waren die Grand Hotel-Flaggschiffe Tomte und Kettcar eigentlich eine große Inspiration für Herrenmagazin?


 
 
Angeblich haben Herrenmagazin einen Restaurantführer in Planung. Stimmt das?


 
 
Dort kommen dann also bevorzugt Restaurants in der Nähe zu Clubs vor, in denen Deniz und Co. mal gespielt haben?


 
 
Gibt es unterhaltsame Negativbeispiele für die Verkostung von Bands?


 
 
Schon das letzte Herrenmagazin-Album war etwas ruhiger ausgefallen als die beiden draufgängerischen Platten davor. Nach dem Hören von „Sippenhaft“ merkt man, dass das kein Ausflug war, sondern die Band sich die stilleren Kompositionen zu eigen gemacht hat. Ist dem so?


 
 
So sind die Zeiten: Herrenmagazin können leider Gottes von ihrer Musik nicht leben. Sie haben aber den Spieß einfach umgedreht und sehen die Vorteile:

 
 

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