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Die letzte Staffel SKF dieses Jahr! Welche Filme es in die Jahresendrunde geschafft haben, seht ihr hier.

SKF – Staffel 4 | Das singende, klingende Filmchen

▷ Letzte Änderung: 2017-12-01
By Constanze [FluxFM] |
Im Radio:
27. November –
1. Dezember 2017

Die geneigte FluxFM-Hörerschaft ist per se sehr musikinteressiert und kann eigentlich nie genug Input über LieblingskünstlerInnen und Musikkultur bekommen. Deswegen präsentieren wir: Das singende, klingende Filmchen. FluxFM stellt euch Musikfilme, Dokumentationen und Biopics vor, die ihr euch zur musikalischen Weiterbildung unbedingt ansehen solltet. In dieser Woche startet Staffel 3.

>> SKF – Staffel 1
>> SKF – Staffel 2
>> SKF – Staffel 3


ONCE
ONCE

Bald ist wieder Weihnachten. Und unser Kollege Daniel Meinel von der Tischgruppe Musik schaut jedes Jahr um diese Zeit mindestens einmal den Film, den er uns jetzt zum Auftakt unserer SKF-Woche vorstellen wird: ONCE.

Handlung

Erzählt wird die Geschichte eines irischen Straßenmusikers, der sich Tag um Tag, Nacht um Nacht in Dublins Fußgängerzonen die Seele aus dem Leib singt. Er träumt von der großen Karriere, muss aber im Geschäft seines Vaters aushelfen, damit beide über die Runden kommen. Eines Nachts bleibt eine Frau vor seinem offenen Gitarrenkoffer stehen. Sie kommen ins Gespräch und spüren sehr schnell, dass da etwas zwischen ihnen ist, was man nur schwer in Worte fassen kann.

Hauptdarsteller

Glen Hansard spielt den Straßenmusiker, Marketa Irglova ist sein weibliches Gegenstück. Namen haben die beiden Figuren im Film nicht, im Abspann wird lediglich von „The Guy“ und „The Girl“ gesprochen – soll zeigen: ONCE behandelt eine universelle Geschichte, die ganz bewusst simpel und klein gehalten wurde.

Highlight

…sind die ganz vielen kleinen, teils auch grotesk peinlichen Momente, in denen die zwei ihre Verbindung zueinander und zur gemeinsamen Passion zelebrieren. Schon nach 20 Minuten landen „The Guy“ und „The Girl“ in einem Musikgeschäft und spielen dort den Song, der das Duo The Swell Season im Nachgang weltbekannt machen sollte.

Heulfaktor

Die vielen Momente des betretenen Schweigens und die triste Atmosphäre der Stadt legen einen schweren Melancholieschleier über die gesamte Geschichte. Diese Stimmung, gepaart mit Hansards emotionalen Kompositionen, lässt die Tränendrüse permanent auf Anschlag laufen.

Happy End

Ein ziemlich deutliches: Ja aber nein. Also ja, aber dann doch nicht. Ach, seht einfach selbst.

Den Beitrag zu ONCE könnt ihr hier hören:

:infoboxdaniel:

Bad 25
Bad 25

Vor 30 Jahren erschien Michael Jacksons Album Bad. Es sollte noch erfolgreicher werden als das Vorgängeralbum Thriller – wie verbissen Jackson diesen Plan verfolgte, zeigt eine Dokumentation aus dem Jahr 2012, die euch Melanie Gollin ans Herz legen möchte.

Handlung

Der Film skizziert den Entstehungsprozess von Michael Jacksons zweiterfolgreichstem Album Bad aus dem Jahr 1987. Regisseur Spike Lee bastelt mit Hilfe von Archivmaterial und Zeitzeugeninterviews eine beeindruckendes Bild von einem Künstler, der nicht weniger als den Masterplan zu haben schien.

Hauptdarsteller

Michael Jackson, wenn auch natürlich Posthum, Zeitzeugen wie Martin Scorsese, Quincy Jones und Wesley Snipes und Fans wie Questlove, Mariah Carey oder Justin Bieber.

Heulfaktor

Die interviewten Personen hauen natürlich eine gefühlige Anekdote nach der anderen raus, aber das perlt am Zuschauer mehr oder weniger ab. Was wirklich an die Nieren geht, sind Momente, die die totale Vision verdeutlichen, die Michael Jackson von sich und seiner Kunst hatte. Zum Beispiel, dass er seine Kostüme selbst entworfen und sich Notizen zu seinen Schuhen gemacht hat. Oder sein konstanter Wille zum Erfolg.

Diese Geschichten reihen sich in dieser Doku in einer Dichte aneinander, dass die Laufzeit von mehr als zwei Stunden gar nicht auffällt. Ein 28-jähriger, der so getrieben ist vom Erfolg, von seiner Kreativität und seinen Ideen. Da können einem schon die Tränen kommen.

Happy End

Das kommt ganz auf euch an. Wer zu spät geboren wurde, um Michael Jackson als schillernden Popstar zu erleben, sondern sich nur noch erinnert, wie er blass in Gerichtsprozessen aussagt, der wird wahrscheinlich mit heruntergefallener Kinnlade einen neuen Respekt für den King Of Pop entdecken. Auch wenn man nie vergessen sollte, dass dieser Film zur Imageaufpolierung und vor allem zum Ankurbeln der Verkäufe der Bad-Jubiläumsbox entstanden ist.

Den Beitrag zu Bad 25 könnt ihr hier nachhören:

:infoboxmelanie:

True Stories
True Stories

Die Talking Heads könnten euch durchaus ein Begriff sein. Dass ihr Frontmann, David Byrne, aber mal einen kompletten Film gedreht hat – natürlich mit der Musik seiner Band – überrascht mitunter sogar Fans. Carsten Brück hat diese Bildungslücke aufgearbeitet. Ob ihr das auch tun solltet, erzählt er euch gerne selbst.

Handlung

Willkommen … in den 80ern. Das fiktive texanische Städtchen Virgil begeht seine große 150-Jahr-Feier und wir sind mittendrin. Es folgt eine Aneinanderreihung sehr verschiedener und sehr merkwürdiger Geschichten rund um die Bewohner von Virgil, untermalt mit der Musik der Talking Heads.

Wichtig ist aber nicht nur was gezeigt wird, sondern wie es gezeigt wird: Eine Stadt wird hier zum Sinnbild für eine ganze Nation: die USA, Mitte der 80er-Jahre. Tatsächlich geht’s dann auch um ganz große Themen wie Urbanisierung, Medien, Konsum und Religion.

Hauptdarsteller

Ja, ähm: David Byrne. Viel David Byrne. Beziehungsweise sein namenloses Alter Ego mit Cowboy-Hut. Als mysteriöser Besucher von außen zieht er durch Virgil, besucht dessen Bewohner und dient damit quasi als roter Faden des gesamten Films. Außerdem dabei: John Goodmann, den man sonst als den Ehemann von Roseanne kennt und habe ich schon David Byrne erwähnt?

Highlight

Natürlich die Songs, die im ganzen Film verstreut sind. Und insbesondere die großartige Montage zu Love for Sale. Wir sehen, wie einer der Charaktere durch wildes Umherschalten auf der Fernseh-Fernbedienung selbst den Videoclip zum Song zusammenfügt. Und das funktioniert super: Hier gibt’s feinste Konsumkritik, wenn Motive aus Werbespots gekonnt parodiert und auf die Schippe genommen werden. Mehr „meta“ geht praktisch nicht.

Humor

…ist definitiv vorhanden. Statt großer Schenkelklopfer schwingt dieser aber eher dezent zwischen den Bildern mit. Das Phrasenschwein darf sich freuen, denn das Lachen bleibt einem regelmäßig im Halse stecken. Vielleicht ist auch das der Grund dafür, dass True Stories finanziell grandios gefloppt ist. Eine Referenz jagt die nächste, Lacher treffen auf Kulturkritik. Das ist nichts für jeden. Wer sich darauf einlässt, bekommt aber beste Unterhaltung mit einem Film, der eigentlich viel bekannter sein sollte.

Den Beitrag zu True Stories könnt ihr hier nachhören:

:infoboxcarsten:

Spice World
Spice World

Vor 20 Jahren fordern 5 junge Frauen aus Großbritannien: „Spice up your life!“ Die Rede ist natürlich von den Spice Girls. Die haben der Welt nicht nur 2 top Alben geschenkt, sondern auch eine Perle in der Musikfilmlandschaft: Spice World. Der Film zeigt in nur 92 Minuten eine ganze Woche aus dem Leben der Girlband und hat es in unsere Rubrik Singendes Klingendes Filmchen geschafft. Vorgestellt wird euch der Film von dem 6. Spice Girl, das nie in die Öffentlichkeit durfte: unsere Kollegin Jasmin Kröger.

Handlung

Wir folgen der britischen Girlband eine Woche lang in ihrem Leben. Zwischen Promoterminen, Partys und Proben werden 14 Songs untergebracht. Damit wirkt der Film zeitweilig wie ein 92-minütiges Musikvideo. Das heißt nicht, dass es nicht auch dramatische Hürden in Spice World zu überwinden gilt: Ein Paparazzo will das Image der Band zerstören, ihr Manager will ihnen vordiktieren, wann sie wo zu sein haben und die Presse dreht ihnen jedes Wort im Mund um. Da haben sie aber nicht mit der ultimativen Girl Power gerechnet: Die 5 drohen das große Konzert in der Albert Hall platzen zu lassen, weil sie lieber für ihre schwangere Freundin Nicola da sein wollen. Nachdem das Baby dann doch relativ schnell zur Welt kommt, versuchen sie es in letzter Sekunde zum Auftritt zu schaffen. Ein weiterer Plotwist erhöht die Spannung noch einmal ins Unermessliche! Komödie, Action, Drama, Musikfilm – hier wird kein Genre ausgelassen.

Hauptdarsteller

Das dürfte auch die herausragende Cast erklären: Zunächst einmal natürlich alle Spice Girls: Victoria, Emma, Mel B, Mel C und Gerri, aber dann dreht der Film noch einmal richtig auf. Mit dabei sind außerdem: Meat Loaf, Elton John, Richard E. Grant und der ehemalige Bonddarsteller Roger Moore. Dass auch richtige Schauspieler dabei sind, wird von Ginger Spice Gerri innerhalb des Filmes auch reflektiert.

Highlight

Der Tourbus und alle Szenen die mit dem Tourbus zu tun haben. Der Tourbus der Spice Girls ist für die Kids der 90er das, was Hermines Handtasche für die Kids der 2000er ist: unfassbar unendlich und magisch. Von außen handelt es sich um einen normalen Doppeldecker in den Farben der Union Jack, aber von innen ist er eine schier nicht endende Räumlichkeit. Auf dem Höhepunkt des Films rast er auf die sich öffnende Tower Bridge zu. An dieser Stelle hätte man viel Geld für eine realistische, special effects gespickte Szene ausgeben können. Stattdessen wechseln wir von der Innenansicht zu einer Außenansicht: ein Spielzeugbus, zweifingerbreit, überquert eine Tower Bridge aus Pappe.

Humor

Der Film ist so meta wie etwa Inception mit Leonardo DiCaprio, nur dass er dabei auch noch witzig ist. Denn eigentlich ist der Film ein Film über das Vorhaben einen Film über die Spice Girls zu machen. Am Ende gucken die Spice Girls direkt in die Kamera und fragen uns: „Läuft nichts besseres?“ Nein, tut es nicht – schon gar nicht für Menschen, die mit den Spice Girls aufgewachsen sind. In diesem Sinne: VIVA FOREVER!

Den Beitrag zu Spice World könnt ihr hier nachhören:

:infoboxjasmin:

The Commitments
The Commitments

A match made in heaven: Wenn Musik auf Film trifft. Zu guter Letzte stellt euch Kollegin Miki Sic einen Film vor, der schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat – 1991 kam er in die Kinos – den sie aber immer wieder gerne schaut. Warum, erfahrt ihr hier:

Handlung

In Dublin hat Jimmy Rabbitte eine Idee. Er will Manager einer Band werden. Nicht irgendeiner Band – er will „die härteste Arbeiter-Band der Welt“ gründen. Problem dabei: Jimmy selbst kann weder singen noch ein Instrument spielen, also macht er sich auf die Suche. Die ersten beiden Bandmitglieder sind schnell gefunden: Alte Schulfreunde, die sich als Hochzeitsband durchschlagen.
Auf die Musikrichtung haben sie sich auch schnell geeinigt: Dublin Soul soll es also werden. Fehlt nur noch der Rest der Band. Also schaltet Jimmy einen Annonce und lädt zum Casting ins heimische Wohnzimmer.

Eine Tüte Pommes beschert die Backgroundsängerinnen, ein Besuch in der Waschstraße den Frontmann: die zehnköpfige Band ist endlich vollständig. Bleibt nur noch die Frage, wie man den Soul in die irischen Köpfe bekommt. Sie machen sich daran, den irischen Soul auf die Bühne zu bringen

Hauptdarsteller

The Commitments, gespielt von unter anderem: Robert Arkins, Angeline Ball, Maria Doyle Kennedy, Glen Hansard, Johnny Murphy und Andrew Strong, der den Frontmann Deco Cuffe spielt.

Highlight

Natürlich all die „Wir können das schaffen“-Momente, der mitreißende Aufstieg der doch ziemlich zusammengewürfelten Band und immer wieder die großartige Musik.

Humor

Irisch. Derb. Vergleichbar mit dem schwarzen Humor der Briten.

Happy End

Nicht so richtig. Naja, man kennt das mit den gecasteten Bands ja. Macht aber auch nichts, denn es bleibt mindestens ein Ohrwurm im Kopf.

Den Beitrag zu The Commitments könnt ihr hier nachhören:

:infoboxmiki:

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